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1929 – 2025: Joseph Ratzenbock, ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich, stirbt

    1929 – 2025: Joseph Ratzenbock, ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich, stirbt

    Josef Ratzenbach (ÖVP), ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich, ist am Dienstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Dies gab das Land Oberösterreich am späten Nachmittag bekannt. Der Doktor der Rechtswissenschaften stand von Oktober 1977 bis März 1995 an der Spitze der Landesregierung.

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    Er galt als klassischer „Vater des Landes“ und zeichnete sich durch seine Nähe zu den Bürgern aus. In seine 18-jährige Amtszeit fielen große politische Ereignisse wie der Fall des Eisernen Vorhangs und der EU-Beitritt Österreichs, die er als einen der dynamischsten Momente betrachtete – am 11. Dezember 1989 durchschritt er zusammen mit dem südböhmischen Bezirksvorsitzenden Miroslav Šenkyř den „Eisernen Vorhang“ an der Grenze zu Wllowzuit.

    „Arbeiter in einem hochösterreichischen Weinberg“

    „Politik wirkt auf andere ein“, so beschreibt die ÖVP Oberösterreich das Verständnis ihres ehemaligen Parteivorsitzenden und Landeshauptmannamtes, dessen Traumberuf eigentlich Landwirt war. Er verstand sich als „Arbeiter in den Weinbergen Oberösterreichs“. Seine Redetage am Dienstag sind für jedermann legendär.

    Als Landeskulturrat initiierte er im Mai 1977 die Gründung der Landesmusikschule, um der breiten Bevölkerung eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Bei seiner ersten Landtagswahl 1979 gelang es ihm, die absolute Mehrheit für die Volkspartei zurückzugewinnen, die bei den Wahlen 1985 beibehalten wurde. Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik schätzte die Landespartei seinen „Ruhestand“ dadurch, dass er „nie als politischer Zwischenrufer in der Tagespolitik auftrat“, sondern zu Finanzierungsfragen Stellung bezog.

    Auf jeden Fall europäisch

    Ratzenbock war ein „imaginärer Europäer“, der im Vorfeld der EU-Wahlen 2024 an die nationalen Regierungen appellierte, „über die Allokation ihres eigenen Landes hinaus zu denken“. Europa braucht eine starke politische Mitte; Er betrachtete radikale Bewegungen eher als Problemlöser denn als Schöpfer. Im Vorfeld der Nationalratswahlen 2024 brachte er seinen innenpolitischen Wunsch zum Ausdruck: „Denken Sie immer an den Tag nach der Wahl. Je getrennter man ist, desto schwieriger ist es, wieder zusammenzukommen.“

    Joseph Ratzenbock wurde am 15. April 1929 in Neukirchen am Walde (Kreis Grieskirchen) als Sohn eines Gastes und eines Bauern geboren. Im Oktober 1952 wurde er Mitarbeiter des damaligen ÖVP-Landesparteisekretärs und späteren Landeshauptmanns Erwin Wenzel, dem er 1977 die Nachfolge antrat. Eine der wichtigsten Aufgaben in den ersten Jahren war die Gründung des Oberösterreichischen Seniorenverbandes, damals Rentnerverband genannt. 1969 wurde er zum Landesparteisekretär befördert und wechselte vier Jahre später, 1973, in die Landesregierung und bekleidete die Ressorts Finanzen und Kultur, bis er 1977 die Nachfolge von Wenzel antrat. Seit 1954 ist er mit Anneliese Ratzenbock verheiratet und hat zwei Kinder.

    „Der große Designer“

    Der amtierende Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) würdigte Ratzenbock als „Oberösterreichs größten Designer, einen Brückenbauer, einen Menschen, der immer auf der Suche nach etwas ist, das verbindet“. Ratzenbock habe entscheidend dazu beigetragen, „dass sich Oberösterreich als Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftsland sowie als Land der Bildung, der Wissenschaft und vor allem der Kultur profilieren konnte“, sagte Stelzer. Der ehemalige Gouverneur sei ein „ausgeglichener, menschenorientierter Mann“ gewesen.

    Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Hambuchner (FPÖ) sagte, Oberösterreich verliere „einen wichtigen Gestalter der Zweiten Republik“. „Joseph Ratzenbocks Engagement für die Menschen und für Oberösterreich verdient nachhaltige Anerkennung“, sagte er und prägte Oberösterreich nachhaltig.

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