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Amtsmissbrauch: Vorwürfe gegen den ehemaligen Außenamts-Generalsekretär Peterlik

    Amtsmissbrauch: Vorwürfe gegen den ehemaligen Außenamts-Generalsekretär Peterlik

    Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen den ehemaligen Spitzenbeamten Johannes Pieterlik Anklage wegen Amtsmissbrauchs und Verletzung der Verschwiegenheitspflicht erhoben. Ihm wird vorgeworfen, als Generalsekretär des Außenministeriums einen geheimen „geheimen“ Bericht über den Nervengift Nowitschok angefordert und interne Dokumente dem ehemaligen Bundesamt für Verfassungsschutz Egisto Ott zur Verfügung gestellt zu haben.

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    Insbesondere der unter der von der FPÖ nominierten Außenministerin Karin Kessel zum Generalsekretär aufgestiegene Peterlik soll von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) einen geheimen Bericht zum Giftanschlag 2018 angefordert haben, der auch die Formel für den Nervenkampfstoff enthielt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er seine Macht vorsätzlich missbraucht, um das Recht der Republik Österreich auf strikte Verschwiegenheit zu untergraben, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

    Die Novitzkok-Formel soll beim ehemaligen Wirecard-Vorstand Jan Marselek geendet haben, der jedenfalls damit prahlte, wie von Ermittlern ausgewertete Chats zeigen. Marsalek ist seit Jahren auf der Flucht und arbeitete möglicherweise schon seit einiger Zeit für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB. Dass Marsalek im Besitz sowohl geheimer als auch besonders sensibler Informationen war, ließ beim örtlichen Staatsschutz die Alarmglocken schrillen. „Die rechtswidrige Offenlegung sensibler und geheimer Informationen und Dokumente, die letztendlich Jan Marsalek erreichten, führt Österreich erneut in die groß angelegte internationale Zusammenarbeit und schädigt das Ansehen unserer Republik erheblich“, heißt es in einem internen Papier, das Teil der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ist.

    Dokument und Ott

    Eine Bahnstrecke von Peterlik nach Marsalek lässt sich nicht nachweisen. Laut nicht gesetzlicher Anklage, die jetzt beim Landesstrafgericht eingereicht wurde, soll Peterlik Egisto Ott im Oktober 2018 mehrere OPCW-Dokumente zu den Nowitschok-Vorfällen gezeigt haben, auf die er nur über sein Büro zugreifen konnte. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass dadurch das Interesse der Republik Österreich an der Einhaltung völkerrechtlicher Verpflichtungen und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit internationalen Behörden gefährdet wird.

    Gegen Ott wurde kürzlich Anklage wegen verdeckter geheimdienstlicher Tätigkeit zum Nachteil der Republik Österreich und Amtsmissbrauchs erhoben. Auch der frühere Chefinspekteur des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) soll Tätigkeiten für den russischen Geheimdienst ausgeübt haben, was der frühere Staatsschutzbeamte natürlich bestreitet.

    Eine der Anklagen in der bevorstehenden Hauptverhandlung – die Anklage ist rechtskräftig, ein Verhandlungstermin steht noch nicht – gegen Egisto Ott und den mitangeklagten IT-Spezialisten des BVT, der durch den Direktor für Staatssicherheit und Geheimdienste (DSN) ersetzt wurde, betrifft Peterlik. Ott soll ihm persönliche Daten von BVT-Beamten zur Verfügung gestellt haben, die an der Produktion des Ibiza-Videos beteiligt waren. Peterlik war damals Generalsekretär im Außenministerium unter der von der FPÖ nominierten damaligen Außenministerin Karin Kessel.

    Peterlik arbeitete zunächst für die ÖVP, später für die FPÖ

    Allerdings startete Peterlik mit der ÖVP. Von 1995 bis 2004 war er Pressesprecher von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner; Nach einer Zeit als Botschafter in Asien fungierte er von Dezember 2013 bis August 2015 als Kabinettschef von Familienministerin Sophie Karmasin. Nach seiner Zeit als Generalsekretär im Außenministerium war Peterlik Botschafter in Indonesien, wurde jedoch Ende 2021 suspendiert, als bekannt wurde, dass er der Federal Corporator und die Communications Corporation (COMs Corporator) war. Ermittlungen gegen Peterlik.

    Peterlik hätte im Allgemeinen gut mit Ott kommuniziert und häufig um einen Gefallen gebeten. Also bat er Ott, bei einem hochrangigen Polizisten einzugreifen, um einen Waffenpass zu bekommen. Als der österreichische Journalist Max Zirngast im September 2018 in der Türkei verhaftet wurde, wandte sich auch Peterlik – damals Generalsekretär im Auswärtigen Amt – an Ott. Er bat Ott herauszufinden, ob Zirngast ein „Agitator“ sei. Ott berichtete später, dass der türkische Geheimdienst gegen MIT Zirngast ermittelt.

    Diese Vorfälle sind jedoch nicht mehr Gegenstand der vorgelegten Anklage und sollten Peterlik nicht weiter belasten. Nina Busek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, erklärte auf APA-Anfrage am Donnerstagnachmittag, dass es keine weiteren laufenden Ermittlungen zu ihren Kontakten mit Ott gebe. „Die sind erledigt“, sagte Busek. Peterlick drohen bei der nächsten großen Anhörung sechs Monate bis fünf Jahre Gefängnis. Widerspricht Peterlik der Abbuchung nicht innerhalb von 14 Tagen, wird diese rechtskräftig. Mit Versuchen ist dann im ersten Halbjahr 2026 zu rechnen.

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