Zwei alte Bekannte: HSV-Trainer Merlin Polzin (rechts) und Kölns Lukas Kwasniok treffen am Sonntag erstmals in der Bundesliga aufeinander. Foto: WITTERS
Das Spiel mit pikanter Geschichte: Hat HSV-Trainer Polzin dieses Mal Kvasnik im Stich gelassen?
In dieser Saison konnte er sich bereits mit Vincent Kompany vom FC Bayern München und Ole Werner aus Leipzig messen. Am Sonntag steht HSV-Trainer Merlin Polzin allerdings vor der wohl härtesten Aufgabe der bisherigen Saison. In Köln (15.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de) ist Lukas Kwasniok der Trainer, der den HSV in den vergangenen Jahren mehrfach taktisch überrascht und in Bedrängnis gebracht hat. Nicht nur deshalb sind die Augen auf das Spiel zwischen den Trainern gerichtet.
Dies ist ein Duell mit einer sehr würzigen Note. Er würde nicht viel verpassen und Kwasniok würde letzten Winter auf der Trainerbank bei Hamburg landen. Da sein früherer Verein Paderborn zudem ein Veto gegen ein Millionenangebot des HSV einlegte, kam es nicht zum Wechsel und Polzin wurde schließlich vom Interimstrainer zum Cheftrainer im Volkspark ernannt. Eine Entscheidung, die sich mit einem Aufstieg im Sommer wirklich ausgezahlt hat. Nachdem Kwasniok vor der Saison zum FC wechselte, sehen wir uns nun in der Bundesliga wieder.
Kwasniok ist froh, jetzt in Köln zu sein und nicht beim HSV
„Ich bin sehr froh, dass der SC Paderborn damals standhaft geblieben ist“, verriet Kwasniok gegenüber der Sport-Bild. „Weil ich glaube, dass der FC im Moment das Beste für mich ist.“ Tatsächlich haben die Kölner als Tabellenachter bereits elf Punkte auf dem Konto, drei mehr als Polzins HSV, der ebenfalls respektabel gestartet ist.
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Doch wie geht das Trainerduell am Sonntag aus? Kwasniok überraschte den HSV in der Vergangenheit mehrfach mit taktischen Tricks, mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hatte. Das Ergebnis: Der Trainer hat keines der letzten fünf Spiele gegen den HSV verloren und sogar dreimal gewonnen – zuletzt im März in Paderborn mit 2:0. Es war das einzige Duell, in dem sich Polzin und Kwasniok bisher als Cheftrainer gegenüberstanden. Die restlichen Spiele erlebte Polzin als Assistent im Stab der ehemaligen Hamburger-Trainer Steffen Baumgart und Tim Walter.
Wird Kwasniok den HSV erneut überraschen?
Und dieses Mal sind von Kwasniok Überraschungen zu erwarten. Doch Polzin will sich davon nicht beirren lassen und sagt stattdessen: „Natürlich bleiben wir bei unserer Linie. Alles andere macht keinen Sinn. Wir sehen die Entwicklung, die wir seit Saisonbeginn gemacht haben.“ Und weiter: „Man sieht, dass eine Mannschaft auf dem Feld steht und die Leute, die im Stadion sind, nach dem Spiel sagen: Hey, das ist unser HSV und das ist die Mannschaft, für die ich gerne eine Eintrittskarte kaufen würde.“
Er ist immer noch auf Kwasnioks Tricks vorbereitet. „Natürlich wissen wir, dass wir es mit einer Mannschaft zu tun haben, die vielleicht nicht unbedingt so performt wie letzte Woche. Das ist die Signatur von Lucas. Aber es macht auch Spaß, als Trainer eine Lösung zu finden oder Anpassungen vorzunehmen.“
HSV-Trainer Polzin war im Stadion, als Köln den Pokal gegen die Bayern verlor
Wie gut er den FC verkaufen kann, beobachtete Polzin am vergangenen Mittwoch live vor Ort. Einen Tag nach dem 1:0-Pokalsieg des HSV in Heidenheim war Polcin einer von 50.000 Zuschauern, die im RheinEnergieStadion die 1:4-Niederlage der Kölner gegen die Bayern miterlebten. Die Rheinländer hielten lange Zeit sehr gut durch und gingen sogar in Führung. „Selbstverständlich haben wir die Eindrücke des Spiels in die Analyse einbezogen“, bestätigt der HSV-Trainer. „Wir werden am Sonntag sehen, ob es uns hilft.“
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Aber Polzin will sein Duell mit Kwasniok nicht zu hoch ansetzen. „Letztendlich ist es kein Spiel der Trainer oder der Leute an der Seitenlinie“, sagt er. „Es kommt darauf an, was auf dem Spielfeld passiert, wer auf dem Spielfeld ist und was die Jungs tun.“ Dennoch: Der HSV wird sich auf die eine oder andere Überraschung einstellen müssen…
