Kurz verwirrt: Bei der deutschen Tageszeitung „Welt“ ereignete sich ein humorvolles Missgeschick. Chefredakteur Philipp Burghardt wollte eigentlich den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als Gast in die Talkshow einladen. Auch der Brief landete bei Sebastian Kurz – allerdings an die falsche Person, wie sich herausstellte.
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Der Brief erreichte den Bürgermeister von Hechtal (Baden-Württemberg), einer Kleinstadt südlich von Stuttgart. Seit 2020 ist dort der CDU-Politiker Sebastian Kurz im Amt. „Zach! Du bist vom WELT-Chefredakteur zum ehemaligen Bundeskanzler der Republik Österreich aufgestiegen – und wirst sogar in eine Talkshow eingeladen“, scherzte Bürgermeister Kurz in seiner Instagram-Story.
Vielleicht ein „charmantes Zeichen“
Ein Kommunalpolitiker bestätigte gegenüber der „Esslinger Zeitung“, dass die Einladung echt sei. Aichtaler Kurz nahm den Brief mit Humor: „Ich habe mich sehr über Ihre Worte gefreut – und vielleicht war dieser Beitrag gar kein Fehler, sondern ein charmantes Zeichen dafür, dass bodenständige Kommunalpolitik manchmal größere Wirkung entfaltet, als man denkt“, schrieb er augenzwinkernd auf Instagram.
Kurz os Dam Hettl klärte die Verwechslung jedenfalls gegenüber der „Welt“ auf, nahm die Einladung aber „mit einem Lächeln“ an. „Ich fände es gut, wenn wir beide eingeladen wären“, sagte er der „Esslinger Zeitung“. Auf Instagram erklärte der Kommunalpolitiker: „Zwei Sebastian Kurz in einem Studio – es wird sicherlich ein Gespräch, das eine angenehme Brücke zwischen der Realität des Rathauses und der Weltpolitik schlägt.“
Beim Parken herrscht bereits Verwirrung
Es ist nicht das erste Mal, dass er mit Altkanzler Kurz verwechselt wird. Als der Bürgermeister von Achtal im Sommer 2023 in Österreich Urlaub machte, stellte er seinen Parkplatz auf seiner Instagram-Seite „sebastiankurz.de“ zur Verfügung. Viele Nutzer waren überrascht, dass der österreichische Altkanzler einen Parkplatz im Achtal hatte. Die beiden konservativen Politiker haben übrigens nicht nur einen Namen, sondern auch ein Alter: Beide wurden 1986 geboren.
Ähnliche Namen auch in Berlin und der Steiermark
In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass in der Politik Menschen denselben Namen tragen. Laut der „Berliner Morgenpost“ traten vor vier Jahren in Berlin zwei Kandidaten namens Andreas Otto an (einer von den Grünen, einer von der FDP). Nur einer von ihnen hat es bis ins Berliner Abgeordnetenhaus geschafft – die Wahlleitung informierte zuerst die falsche Person.
Ähnliche Zufälle ereigneten sich in der Steiermark: In Feldkirchen bei Graz kandidierte der KPÖ-Politiker Erich Gosch neben ÖVP-Bürgermeister Erich Gosch bei der Gemeinderatswahl 2015. Vor einem Jahr arbeitete der steirische Landwirtschaftsminister Simon Schmidbauer (ÖVP) mit Simon Schmidbauer, einem Referenten in der Gesellschaftsabteilung, zusammen. Beide kommen übrigens aus Hitzendorf.
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