Kerem Derimbai im Freundschaftsspiel für den HSV. Für die Hamburger Profis absolvierte er lediglich drei Spiele. Foto: imago/Michael Schwartz
Ex-Dortmunder und HSV: Was macht eigentlich Kerem Demirbay?
Nach fast acht Jahren Pause trifft der HSV an diesem Samstag erneut auf Borussia Dortmund – die Fortsetzung eines wahren Klassikers im deutschen Fußball. Viele berühmte Spieler wie Mladen Petric, Sergej Barbarez und Guy Demel wechselten einst vom BVB zum HSV. Einer, der auch dabei ist: Kerem Demirbay. Doch was macht der ehemalige Nationalspieler heute eigentlich?
Demirbay und der HSV – es war nie große Liebe. Der Offensivspieler kam im Sommer 2013 vom Zweitligisten Dortmund nach Hamburg. Es waren turbulente Zeiten beim HSV. Unter Trainer Mirko Slomka absolvierte er drei Einsätze in der Bundesliga. Anschließend wurde es an Kaiserslautern und Düsseldorf ausgeliehen – und die Entwicklung nahm Fahrt auf. Aber er konnte nicht nach Elba zurückkehren.
Leverkusen zahlte einst 32 Millionen Euro für Demirbay
2016 wechselte Demirbay für 4,7 Millionen Euro zur TSG Hoffenheim, wo er den nächsten Schritt machte und ein Jahr später sogar Nationalspieler wurde. 2019 folgte der große Transfer zu Bayer Leverkusen – Ablösesumme: 32 Millionen Euro. Er absolvierte 149 Pflichtspiele für die Werksel, mehr als jeder andere Verein. Aber wirklich glücklich wurde er erst später.
Sein Wechsel zu Galatasaray Istanbul im Jahr 2023 war für Demirbay vielleicht die beste Entscheidung seiner Karriere – sowohl sportlich als auch persönlich. In der türkischen Metropole war alles perfekt: Er fühlte sich wohl, gewann die Meisterschaft und den Pokal. Als im vergangenen Winter eine Anfrage aus der Bundesliga – von Werder Bremen – kam, winkte er ab.
Demirbay will nicht nach Deutschland zurückkehren. Auch in der deutschen Nationalmannschaft landete er (nur zwei Einsätze). „Ich kann mich nicht mehr mit ihr identifizieren“, sagte er Anfang des Jahres in einem Interview mit Spox. Gleichzeitig deutete er an, dass er im Nachhinein vielleicht die Türkei vorgezogen hätte. Der heute 32-Jährige erklärte: „Ich bin in Deutschland aufgewachsen und dem Land sehr dankbar. Aber jetzt bin ich in der Türkei zu Hause und möchte hier nicht mehr weg. Sobald ich türkischen Boden betrete, fühle ich mich zu Hause.“
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Ab diesem Sommer spielt Demirbay nicht mehr für Galatasaray, sondern für den Ligakonkurrenten Eyupspor, ebenfalls in Istanbul. Dort kämpfte er mit seinem neuen Verein nicht um den Titel, sondern gegen den Abstieg. Nach elf Spielen liegt Eyupspor auf dem vorletzten Tabellenplatz – Demirbay stand in jedem Spiel in der Startelf. Sein Vertrag läuft bis 2028. Er will noch ein paar Jahre spielen, aber höchstwahrscheinlich nur in der Türkei.
