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WKO-Präsident Harald Maher: Der Marionetten-Mastermind

    WKO-Präsident Harald Maher: Der Marionetten-Mastermind

    Manchmal sagt Stille mehr als tausend Worte. Inmitten dieser Kakophonie aus Kritik und Empörung gibt es kein einziges Wort der Solidarität und Unterstützung. Nichts.

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    Das Schweigen nach unten in der ÖVP von Bundeskanzler Christian Stocker ist deshalb so ohrenbetäubend, weil jeder weiß, dass eigentlich das Gegenteil herrscht: Der eiserne Reflex aller Meinungsgruppen, niemanden von außerhalb der eigenen Reihen schießen zu lassen, flog plötzlich. Insbesondere das Gegenteil war bei Vereinsboss August Wogginger der Fall, der derzeit aufgrund von Amtsmissbrauchsvorwürfen um seinen Rücktritt bangt: Die Kanzlerpartei kann oft nicht betonen, wie fest sie hinter „Die Böe“ steht.

    Und mit dem Chef der Wirtschaftsorganisation? Schweigen – und sogar scharfe Kritik aus dem eigenen Lager – über seinen Umgang mit der umstrittenen Lohn- und Arbeitszulagenerhöhung. So gesehen ist das, was nicht passiert ist, fast das Interessanteste an dieser Aufregung um Harald Mahrer und die IHK.

    Zu viel Macht und zu viele Gegner

    Das Verhalten der Kanzlerpartei lässt sich nur zum Teil mit der Vernunft erklären – siehe Wöginger. Ihr Schweigen muss auch etwas mit Maharers Person und Rolle zu tun haben. Er ist zweifellos ein strategischer Kopf und scharfsinniger Formulierer, was man in dieser ÖVP selten sieht. Als Präsident des Wirtschaftsverbandes (seit 2017) und der Handelskammer (seit 2018) hat er sich in den letzten Jahren eine immense Macht angeeignet, die ihn zu einem und neuerdings auch zum zentralen Vordenker macht. Es war Mahrer, der sich Anfang des Jahres entschieden gegen die Blau-Türkisen und Kanzler Herbert Kickel gestellt hatte und später im Duett mit Gewerkschaftspräsident Wolfgang Katzion (SPÖ) als Hebamme in einer Drei-Parteien-Koalition fungierte.

    Aber keine Stärke kommt ohne Schwächen. Kollegen bezeugen Maharers Besserwisser-Tendenz, mit dem er sich selten Freunde macht. Darüber hinaus sind nicht alle besonders glücklich darüber, dass der Wirtschaftsflügel derzeit den Ton auf der Party vorgibt. Auch sonst weiß er, wie man es herausbekommt: Im Oktober sagte er einer Dreierkoalition, dass sie „in der Pendeluhr schlafe“ und forderte endlich entscheidende Reformen von Bund und Ländern. Viele Menschen werden sich an diese Tage erinnern.

    Abschied von der Nationalbank und dem Drei-Punkte-Plan

    Im Windschatten von Sebastian Kurz gelangte Maher an die Spitze. Dies gilt auch für seine Ernennung zum Präsidenten des Generalrats der Österreichischen Zentralbank. Aus der mit 88.000 Euro pro Jahr dotierten Funktion will er sich nun verabschieden, wie er in einer persönlichen Stellungnahme nach einem Sondergipfel der WKO-Spitzen am Montag sagte. Die brennende Frage ist nun, wie es weitergeht: Wird es einen Ausstieg in Raten geben, wie manche vorhersagen? Oder wird Maharer mit der Handelskammer – und vor allem: der Kammer mit ihm – den Wandel erreichen?

    Der 52-jährige Betriebswirt und Inhaber der HM Tauern Holding, verheiratet mit einem Kärntner Unternehmer, ist fest entschlossen, den Sturm zu überstehen. Neben dem Austritt aus dem Gesamtrat der OeNB will sie der Kritik mit einem Drei-Punkte-Plan begegnen: Sie will den Mechanismus zur Lohnanpassung in der WKO mit dem Betriebsrat reformieren; Der Rechnungshof, der die Kammer Anfang 2026 prüfen wird, soll auch die umstrittene Reform der Funktionsvergütung bewerten; Und alle Strukturen und Dienstleistungen der Kammer sollten mit externer Expertise überprüft werden. Es ist klar, dass man von hier aus schnell beim Geld der WKO landen wird.

    Erfolg braucht Verbündete

    Es bleibt unklar, ob das ausreichen wird, um Mahrers mageres Gewicht wiederherzustellen. Dies ist eine Voraussetzung, um sein Versprechen einzulösen, eine starke und lautstarke Stimme für die Wirtschaft und den Ort zu sein. Dafür braucht er Verbündete innerhalb und außerhalb der ÖVP. Und das stellte sich als seine große Schwäche heraus.

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