„Die Spieler haben Pech“, scherzte Josef Hering, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Hartberg-Volleyballmannschaft, vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Radniki Kragujevac in Serbien. Das Pech hängt nicht mit einem schwierigen sportlichen Schicksal zusammen, sondern mit dem engen Zeitplan der Beteiligten einer so weit entfernten Reise. Während sich Max Thaler und Co. nach einer langen Reise meist direkt auf das Training und die Vorbereitung konzentrieren müssen, unternehmen TSV-Fans vor allem Sightseeing. Die internationalen Erfolge der Oststeirer werden seit Jahren genutzt, um den europäischen Kontinent besser kennenzulernen. „Zum letzten Spiel gegen die Finnen sind wir der Mannschaft zwei Tage vorausgeflogen, haben uns Helsinki angeschaut und ein tolles Programm zusammengestellt. Dabei geht es nicht nur um das Spiel, sondern auch darum, Land und Leute kennenzulernen“, sagt Herring.
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Mittlerweile fährt er „nur noch“ als Edelfan und Ehrenvorsitzender, zuvor war er jedoch im Laufe der Jahre in verschiedenen Funktionen aktiv. Die Verbindung zum Verein und zur Stadt brach nie ab, da auch seine Söhne Lucas und Philipp lange Zeit für den TSV spielten. „Ich bin dem Verein beigetreten, nachdem meine Söhne angefangen haben. Volleyball ist ein toller Sport, weil es wirklich ein Mannschaftssport ist, da man es nicht alleine machen kann. Es kann immer etwas passieren und das macht es so spannend“, erklärt Herring, der dieses Mal nicht in Serbien antreten wird. „Diesmal sind es nur wenige Fans, denn der Aufstieg in die nächste Runde war eine ziemlich spontane Geschichte.“
Behalten Sie ein Erfolgsrezept bei
Nicht nur spontan, sondern sehr dramatisch qualifizierte sich der TSV im AKAA-Volley in einem goldenen Satz für die nächste Runde. Sportlich sorgt nicht nur Österreich für Aufsehen, auch das kleine Hartberg macht sich europaweit einen Namen. „Es ist großartig, dass wir den Weg fortsetzen, den wir als Vorsitzender eingeschlagen haben. Wir setzen auf die eigene Jugendarbeit und den Teamgeist. Jeder fühlt sich hier wohl“, sagt Herring über die aktuelle Erfolgsserie, die vor allem einer aktiven Fanszene zu verdanken ist. „Im Moment hat sich eine Gruppe ehemaliger Spieler herausgebildet, die es zwar nicht in die erste Mannschaft geschafft haben, dem Verein aber dennoch treu bleiben. Es ist unglaublich, wie viel sie für den Verein tun, sei es durch Buffets, Eintritte oder Serviceleistungen. Ich hoffe, dass diese Zusammenarbeit noch lange anhält.“
Es ist bereits in Planung
Die gleiche Hoffnung ruht auf dem Vorsitzenden Manfred Schuller, der als einer der wenigen an der Auswärtsreise nach Serbien teilnahm und logischerweise auch in Tampere war. Auch wenn die Volleyball-Reisegruppe dieses Mal etwas kleiner ausfällt, hofft Schuler nach dem 2:3 daheim dennoch auf den Aufstieg. „Alles ist möglich, obwohl Serbien sicherlich ein eigenes Land mit sehr leidenschaftlichen Fans ist. Aber ihre Spielmöglichkeiten sollten zu uns passen.“
Wenn sie gewinnen, erreichen sie die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation. Bei einem Abstieg aus der Königsklasse wird Hartbergs Mannschaft im CEV-Cup wieder auf einer Stufe tiefer starten. „Es gibt bereits Gerüchte, dass es gegen die belgische Mannschaft gehen könnte. Es werden sicherlich einige Leute mitmachen, mit Brüssel ist das eine Option“, sagte Hering, der vor dem Fernseher noch auf den Aufstieg hofft. Vorstandsvorsitzender Schuler, der oft gleichzeitig als Reiseleiter und Fotograf tätig ist, kann mit allen Optionen leben: „Es wird auf jeden Fall weitergehen und deshalb planen wir schon die nächsten Reisen. Wir werden dann mehr Zeit haben, also denke ich, dass die Gruppe noch einmal wachsen wird.“
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