Karim Adeyemi hat bisher elf Länderspiele für die deutsche A-Nationalmannschaft bestritten. Foto: picture Alliance / GES/Marvin Ibo Güngör | Marvin Ibo Günger
Illegaler Waffenbesitz bei Heim-EM: Strafbefehl gegen DFB-Star Adeyemi
Nationalspieler Karim Adeyemi steht vor einem heiklen Kapitel seiner jungen Karriere. Nach „Bild“-Informationen ist gegen den 23-jährigen jungen Mann ein Strafbefehl wegen unerlaubten Waffenbesitzes in Kraft getreten. Demnach fanden die Ermittler bei der Kontrolle zwei verbotene Gegenstände: Schlagringe und ein Elektroimpulsgerät (Taser). Beide gelten nach dem deutschen Waffenrecht als verboten – selbst der Besitz kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.
Für Adeyemi gab es lediglich eine finanzielle Strafe: 60 Tagessätze à 7.500 Euro, also insgesamt 450.000 Euro. Damit ist der Dortmunder Offensivspieler zwar im Bundeszentralregister eingetragen, gilt aber nicht als vorbestraft. Eine öffentliche Hauptverhandlung blieb ihm erspart, da er den Strafbefehl akzeptierte. Dem Bericht zufolge bestätigte Generalstaatsanwalt Michael Burggraf, dass ein Strafbefehl gegen den 23-jährigen Profispieler am 30. Oktober 2025 in Kraft getreten sei.
Der Oberstaatsanwalt bestätigt den Strafbeschluss
Der Zeitpunkt könnte kaum schlechter sein. Adeyemi steht tatsächlich vor wichtigen Diskussionen über seine Zukunft beim BVB. Sein Vertrag läuft bis 2027 und der Verein will ihn verlängern. Nach einem starken Saisonstart ist der Flügelspieler in den Fokus internationaler Spitzenklubs gerückt; Zuletzt brachten ihn die Medien mit Barcelona und Manchester United in Verbindung.
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Allerdings zeigte sich der Dortmunder in letzter Zeit unsportlich, wirkte verärgert und löste Kontroversen aus, indem er nach seiner Auswechslung eine Wasserflasche warf. Es bleibt abzuwarten, ob der bekannt gewordene Strafbefehl eine Rolle für die Spannungen gespielt hat. Adeyemi reist derzeit mit der Nationalmannschaft. Für das Weltqualifikationsspiel in Luxemburg wurde er gesperrt, für das Duell mit der Slowakei ist er aber wieder in der Gruppe.
Anwalt spricht von „Mystery Box“
Bisher gibt es keine Stellungnahme des Spielers. Sein Anwalt teilte Bild lediglich mit, dass man kurzfristig nicht auf Anfragen reagieren könne und deutete an, dass die Vorwürfe mit einer über TikTok bestellten „Mystery Box“ in Zusammenhang stünden. Eine konkrete Erklärung hierfür gab es jedoch nicht. Auf Nachfrage erklärte der BVB, dass er kriminelle Hinweise grundsätzlich ernst nehme und diese intern mit den betroffenen Spielern bespreche.
Die Ermittlungen gegen Adeyemi reichen bis in den Sommer 2024 zurück. Zum Zeitpunkt der heimischen EM stand der Stürmer nicht im Kader der deutschen Nationalmannschaft, sondern reiste mit seiner damaligen Freundin – heutigen Ehefrau – und Musikerin Loredana in den Urlaub. In diesem Zeitraum seien die Ermittler angeblich auf die verbotenen Knuckles gestoßen, was die Ermittlungen eingeleitet habe.
Untersuchungen nach der heimischen Europameisterschaft
Mit dem Fall reiht sich Adeyemi in eine unrühmliche Geschichte des BVB ein: 2014 erhielt Marco Reus eine noch höhere Geldstrafe (540.000 Euro), nachdem er mehrfach ohne Führerschein gefahren war.
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Trotz der jüngsten Entwicklungen geht Adeyemi sowohl sportlich als auch vertraglich in eine entscheidende Phase – nun begleitet von einem juristischen Schatten, den er wohl nur mit starken Leistungen vertreiben kann.
