Bis spät in die Nacht brannten die Lichter in der Hartberger Profertil Arena, denn alles war bestens für die langersehnte Rückkehr in die Oststeiermark vorbereitet. Die „Jewel Box“, wie alle das umgebaute Stadion voller Stolz nennen, ist heute (17 Uhr) Austragungsort des ersten echten Heimspiels des TSV in dieser Saison gegen die SV Ried. Nach vier Spielen in der Südstadt spielen die Hartburger nun wieder in ihrem Stadion und könnten nicht glücklicher darüber sein. „Schon nach dem ersten Training im Stadion merkt man, dass die Jungs sehr motiviert sind und sich riesig darauf freuen, hier zu spielen“, sagt Trainer Manfred Schmid. „Wir haben hier etwas Großartiges aufgebaut, ohne die besten Optionen.“
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Offenbar blieb in der ProFertil Arena kaum ein Stein auf dem anderen, auch wenn es nach dem Umbau „nur“ 61 Sitzplätze mehr gab. Die Erweiterung war jedoch nicht der ursprüngliche Grund für das Großprojekt; Vielmehr ging es um das langfristige Überleben des TSV in Österreichs höchster Spielklasse. Die Auflagen der Bundesliga hätten es dem rot-weiß-roten Obergeschoss unmöglich gemacht, auf dem alten Boden zu bleiben. Nach langem Ringen, auch um Ideen für einen Neubau, legten die Hartburger im Frühjahr Pläne für den Umbau vor, der nach sechsmonatiger Bauzeit nun abgeschlossen ist. Preis: Elf Millionen Euro. „Die Lizenzfragen sind nun geklärt, was uns freut. Wir hoffen, dass wir den Fans nun einen Mehrwert bieten können und dass es dann gut ankommt und sich auch positiv auf den Verein auswirkt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Eric Korher. Während das Derby gegen den SK Sturm in einer Woche bereits ausverkauft ist, sind für das Duell mit Reeder noch Karten erhältlich.
Die nächsten Schritte sollten befolgt werden
Die nicht mehr erlaubte Stahlrohrtribüne im Süden wich einem Neubaukomplex, die Haupttribüne wurde erweitert und der neue Fernsehturm im Norden ist ein echter Hingucker mit zahlreichen Stehplätzen mit hervorragender Aussicht. Auch Auswärtsfans stehen künftig 1.250 Sitzplätze zur Verfügung – 800 davon sind überdacht. Auch für die Bundesliga-Meistergruppe ist ein Fernsehturm erforderlich. Bisher konnte dies vorläufig geklärt werden, nun ist alles fest auf die oberen Play-offs eingestellt. Ein gutes Omen? „Für uns ist das noch kein Problem“, lacht Schmid, der das umgebaute Stadion nur als ersten, wenn auch großen Schritt in der Vereinsentwicklung sieht. „Vor allem im Bereich der Infrastruktur müssen die nächsten Schritte unternommen werden. Jeder möchte etwas tun, um die Ausbildungsmöglichkeiten hier zu verbessern.“
Einen ähnlichen Ton schlägt Corehair an, das bereits die nächsten Schritte ankündigt. „Es geht um Kabinen und Arbeitsplätze für Mitarbeiter und Trainer. Wir brauchen mehr Platz und deshalb wollen wir das 2026 in Angriff nehmen“, sagt der TSV-Boss. Aber nicht nur in den Katakomben wird sich voraussichtlich viel tun, auch die Gäste- und Heimtribüne nördlich des Stadions, die derzeit nur aus Stehplätzen besteht, soll bald fertiggestellt sein und so die Arena schließen. In naher Zukunft dürfte weiter entfernt vom umgebauten Stadion ein weiterer Trainingsplatz entstehen. „Wir werden uns in den nächsten Monaten damit befassen. Wir haben vor Ort genügend Platz, um einen Übungsplatz für die Kampfmannschaft unterzubringen.“ Baustellen gehören in Hartberg noch nicht der Vergangenheit an – und das ist auch gut so.
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