Paco Rasat feiert seinen ersten Sieg im zweiten Slalom der Saison beim Alpinen Skiweltcup in Hochgurgl. Der Franzose gewann das Rennen am Samstag mit einem furiosen zweiten Lauf, der ihn vom 14. Platz ganz nach vorne brachte. Mit seinem ersten Weltcup-Erfolg übernahm der 27-Jährige auch die Führung in der Gesamtwertung. Armand Marchand aus Belgien und Lie McGrath aus Norwegen belegten die Plätze zwei und drei. Bester Österreicher war Dominik Raschner auf dem sechsten Platz.
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Der Tiroler nutzte im Heimrennen-Finale seine gute Startnummer und verbesserte sich mit der drittbesten Laufzeit um 19 Plätze. „Ich habe versucht, Gas zu geben. Der Rückstand war im ersten Durchgang sehr gering. Ich wusste, wenn ich einen guten Lauf zeigen kann, kann ich noch viel weiterkommen“, sagte Rashner im ORF-Interview. Als zweitbester ÖSV-Läufer belegte Simon Ruland den zwölften Platz. „Es war ein toller Tag hier zu Hause. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, darauf kann ich aufbauen“, sagte der 28-jährige Tiroler.
Schwacher Österreicher
Für die anderen Österreicher lief es im zweiten Durchgang allerdings nicht wie geplant: Fabio Gustrain verlor acht Plätze und musste sich vor heimischem Publikum mit dem 16. Platz zufrieden geben, Marco Schwarz verlor ebenfalls acht Plätze und landete auf dem 21. Platz. Noch schlechter schnitt Manuel Feller ab, der nach einem völlig glanzlosen Lauf vom sechsten auf den 27. Platz zurückfiel. Johannes Strolls sammelte auf dem 24. Platz einige Punkte.
In einem knappen Rennen – 19 Läufer lagen zur Halbzeit innerhalb einer Sekunde – erlebten die Zuschauer im Winter-Ötztal eine spannende Entscheidung, bei der die Ergebnisse des ersten Durchgangs aufgehoben wurden. Rasat täuschte mit seiner Bestzeit die gesamte Slalom-Elite und trug sich erstmals in die Siegerliste ein. „Es fühlt sich wirklich gut an. Ein Traum ist wahr geworden, ich bin sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist“, erklärte der Franzose. „Es bedeutet mir sehr viel. Mein Vater war mein erster Trainer, meine Mutter hat auch mit mir gearbeitet. Heute weinen alle.“
Ähnlich erging es Marchand, der im Ziel sieben Plätze belegte und als erster Belgier auf dem Weltcup-Podium stand. „Mir ging viel durch den Kopf, ich hatte viele Rückschläge und schwere Verletzungen. Das ist für jeden, der einen Traum hat. Man muss kämpfen, es zahlt sich aus.“ Der Halbzeitführende McGrath verlor jedoch zwei Positionen und Kirchenker fiel wie im letzten Jahr auf den dritten Platz zurück.
Seinen zweiten Lauf bezeichnete Rashner als „leichtfüßiger“ und führte die kurze Distanz auf einen gewaltigen Sprung nach oben zurück. „Man sieht, wie nah alles beieinander liegt. Die Dichte ist brutal.“ Das spürten auch seine Teamkollegen Gastrin, Schwarz und Feller, doch bei ihnen schlug das Pendel nach unten aus. Feller, der im Training noch etwas zurückgeblieben war, verschwand verärgert aus dem Zielbereich.
gemischte Bilanz
Adrian Purtle und Joshua Sturm verpassten als 31. und 32. den zweiten Lauf nur um wenige Hundertstel. Michael Matt, der beim Slalom-Auftakt in Levi mit Platz neun bester ÖSV-Läufer war, belegte nach einem falschen „Pistelauf“ nur den 37. Platz und ging ebenfalls leer aus. Dementsprechend gemischt war die Einschätzung von ÖSV-Alpin-Chef Christian Mitter. „Ich freue mich unglaublich für Rashi und Ruland, dass sie es so geschafft haben. Es gab Läufe, die wirklich gut aussahen, und andere, die nicht so gut waren. Man sieht, dass die Mannschaft auf ganzer Linie sehr gut ist. Aber wir müssen einfach weiter arbeiten und besser werden.“
Der Weltcup-Kader reist nun nach Nordamerika in die USA, wo nächste Woche in Copper Mountain (Colorado) ein Super-G der Herren (Donnerstag) und ein Riesenslalom (Freitag) auf dem Programm stehen. Feller und Co. Das nächste Weltcup-Slalomrennen findet also in drei Wochen (14. Dezember) in Val d’Isere statt.
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