In einem Kampf nicht auf der Strecke, sondern am grünen Tisch der FIA musste Weltmeisterschaftsführender Lando Norris unverschuldet seine vielleicht schmerzhafteste Saisonniederlage hinnehmen. McLaren beleidigte sein eigenes Fahrerpaar, indem es das Auto falsch abstimmte, was zu einem Regelverstoß und in der Folge zur Disqualifikation führte. Die „Kufenblöcke“ am Unterboden von Norris und Oscar Piastre waren so abgenutzt, dass die logische Folge war, dass sie Stunden nach Rennende entfernt wurden.
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Während enttäuschte Fahrer nach der „Null“ in Las Vegas schwiegen und sich auf die Wichtigkeit des nächsten Rennens konzentrierten, musste sich McLaren viel Kritik stellen. Den Hauptpreis holte sich hingegen Max Verstappen bei seinem 69. Grand-Prix-Sieg in der Königsklasse des Motorsports. Der Niederländer durchquert die Warteschlange nicht nur mit viel Souverän, sondern auch mit der nötigen Geschwindigkeit. Red Bull genießt die Rolle des Jägers, zumal Verstappen und Co. nach einem Jahr voller Rückschläge nichts zu verlieren haben. RB Motorsport-Berater Helmut Marko erklärte selbstbewusst: „Katar soll auch eine McLaren-Strecke sein. Aber wir haben bewiesen, dass das nicht mehr gültig ist.“
Ein möglicher Dauerauftrag von McLaren?
McLarens WM-Träume sind noch intakt. Während Las Vegas seit der Rückkehr der Formel 1 im Jahr 2023 kein gutes Terrain für einen traditionellen britischen Rennstall ist, dürften Strecken in Katar und dann Abu Dhabi besser für den MCL39 geeignet sein. Darüber hinaus beträgt Norris‘ Vorsprung vor Verstappen und seinem Teamkollegen Piastre an den letzten beiden Rennwochenenden, einschließlich des Sprints, 24 Punkte. Gut möglich, dass sich McLaren trotz der viel zitierten „Papaya-Regeln“ intern langsam mit der Dauerauftragsfrage auseinandersetzen muss, um den Titel im Ziel irgendwie zu retten. In den letzten Wochen schien Piastre im Gegensatz zu Verstappen nicht in der Lage zu sein, seinen Teamkollegen herauszufordern.
Abgesehen von der Disqualifikation trat Norris erneut in Las Vegas auf. Nach einem zu aggressiven Manöver zu Beginn riskierte er nicht alles, um weiterzukommen, sondern rettete stattdessen den zweiten Platz und die vermeintlichen Punkte für das Ziel – bevor das Auto unter die Lupe genommen wurde und das vernichtende Urteil der FIA fiel. Aber Norris hat in dieser Saison oft bewiesen, dass er Rückschläge überwinden und in entscheidenden Momenten gelassen zuschlagen kann. Ein Vorsprung von 24 Punkten vor den Verfolgern bringt einen weiteren, vielleicht entscheidenden Vorteil. Wenn der WM-Spitzenreiter bei den verbleibenden drei Veranstaltungen (zwei Rennen, ein Sprint) immer Dritter wird, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen – selbst wenn Verstappen oder Piastre alles gewinnen.
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