Im Kosovo werden am 28. Dezember vorgezogene Wahlen stattfinden, kündigte Präsidentin Vjosa Osmani am 20. November an. Hintergrund der Neuwahlen ist, dass die regierende Vetevendoze-Partei unter Premierminister Albin Kurti einen Tag zuvor ebenfalls eine weitere Stimme für die Regierungsbildung verloren hatte. Die Oppositionsparteien erklärten, sie wollten keine Regierung bilden und würden stattdessen Neuwahlen bevorzugen. Eine politische Blockade hat weitreichende Folgen. Wichtige Reformen kommen nicht voran, Infrastrukturprojekte liegen brach und die Finanzierung durch EU und Weltbank stagniert. Darüber hinaus werden die Bestrebungen des Kosovo, der EU beizutreten, behindert. Oppositionsparteien weigern sich, mit Kurtis zu regieren. Sie kritisieren seinen Umgang mit westlichen Verbündeten und sein Vorgehen im ethnisch gespaltenen Norden des Landes, wo die serbische Minderheit lebt.
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Ein klares Bekenntnis zur EU
Trotz all dieser Widrigkeiten hat Kosovo ein klares Bekenntnis zur Europäischen Union. Dies liegt auch daran, dass die Verhandlungen mit den Nachbarländern Albanien und Montenegro bereits gut voranschreiten. Im Gespräch mit österreichischen Journalisten stellte der Bürgermeister der Stadt Gjakova, Ardian Gini, klar: „Unser Weg muss in die EU führen, es gibt keine Alternative. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um das zu erreichen.“ Die sind wirklich groß, zum Beispiel liegt die Arbeitslosenquote mit 25 Prozent auf einem besorgniserregenden Niveau – bei jungen Erwachsenen ist sie aber noch höher.
Andererseits kämpft das Land mit einer extrem hohen Jugendmigration, insbesondere nach Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich.
Kosovo wird über eine gute Basis verfügen, mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von 32 Jahren und der drittjüngsten Gesellschaft in Europa.
Im Bildungsbereich scheint die Situation äußerst düster, insbesondere für ethnische Minderheiten wie Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter. Ihre Ausbildung wird jedoch dringend benötigt, um Kosovo immer näher an die EU heranzuführen.
Hilfe von Concordia
Genau das ist die Arbeit der Österreichischen Concordia-Stiftung. Während sie sich in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau bereits einen Namen gemacht hat, betreibt sie seit 2021 zwei Tagesstätten für Kinder im Kosovo.
In einem Teil von Gjakova, Ali Ibra genannt, gibt es ein Zentrum, das täglich 110 Kindern und Jugendlichen offen steht. Dort werden sie betreut, ernährt, erlernen Musikinstrumente und erhalten psychosoziale und medizinische Betreuung. Der Schulentwicklung wird große Aufmerksamkeit gewidmet, insbesondere um sicherzustellen, dass Kinder tatsächlich zur Schule gehen. Auch Zana Kurtishi-Rudi, Direktorin der Schule in Gjakova, bemerkt diese Tatsache: „Seit Concordia hier arbeitet, kommen Ali Ibras Kinder immer zur Schule.
Bernhard Drummel, Geschäftsführer von CONCORDIA Social Projects, ist davon überzeugt, dass Bildung der wichtigste Schlüssel ist, um den Teufelskreis der Generationenarmut zu durchbrechen. „Ein Kind, das keine Bildung bekommt, bleibt in der Gesellschaft stimmlos. Das bedeutet: keine Selbstbestimmung, keine Freiheit. Deshalb unterstützen wir Kinder auf ihrem Bildungsweg und eröffnen ihnen neue Möglichkeiten und Perspektiven.“
Bewerber*in hofft auf eine gute Zukunft
In Ali Ibra waren auch Straßenaktivisten aus Concordia auf der Arjeta Und aufmerksam gegenüber seiner Familie. Ihre Lebensbedingungen sind miserabel, das Haus ist nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Wie sie an Heizmaterial für den Winter kommt, kann sie noch nicht sagen. Sie hofft, dass ihr Mann wenigstens etwas Geld verdienen kann. Normalerweise geschieht dies durch das Sammeln von Müll.
Sie kümmerte sich jedoch liebevoll um ihre beiden Enkelkinder, die nicht mehr bei ihren Eltern leben konnten. Sie versucht, über die Runden zu kommen, schafft es aber nicht ohne Unterstützung. „Ich bin der Concordia Foundation unglaublich dankbar, sie gibt mir und meinen Kindern Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“ Enkelin Arlinda ruht auf ihrer Großmutter und blickt die Besucher aus Österreich zunächst misstrauisch an. Währenddessen redet Arjeta weiter und will etwas: „Seine beiden Kinder werden eines Tages ein besseres Leben haben, sie werden die Schule abschließen und dann einen guten Job bekommen.“
Die Chancen dafür stehen dank Concordia sehr gut. Das weiß offenbar auch die kleine Arlinda, die lächelnd von ihren Gästen Abschied nimmt.
* Persönliche Daten wurden von der Redaktion geändert
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