Blau-Weiss Linz hat auf den anhaltenden Negativtrend reagiert und Cheftrainer Mitja Morek von seinen Pflichten entbunden. Ab sofort wird Andreas Gehleitner interimistisch einspringen, wie der Tabellenletzte der Bundesliga am Sonntagmorgen bekannt gab. Vor weniger als 15 Stunden verloren die Blau-Weißen mit 1:3 gegen den GAK. Morek war seit Sommer Linzs Trainer und trat die Nachfolge von Gerald Scheiblehner an. Er stand in 18 Pflichtspielen für die Blau-Weißen an der Seitenlinie.
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Elfte Niederlage in 15 Runden
Die Auswärtsniederlage am Samstag in Graz war für die Oberösterreicher die elfte Niederlage in 15 Runden. Die Entscheidung, Morek zu verlassen, sei ihm nicht leicht gefallen, betonte Sportdirektor Christoph Schowendter in der Vereinsaussendung. „Allerdings hat uns eine negative Entwicklung mit zuletzt sechs Niederlagen in Folge zu diesem Schritt gezwungen. Wir waren zuversichtlich, gemeinsam die Trendwende schaffen zu können, doch leider ging der Trend in die negative Richtung“, sagte Schößwendter.
Mit insgesamt nur zehn Punkten und nun fünf Punkten Rückstand auf GAK „können wir uns nicht zufrieden geben“, stellte Schößwendter klar. Den Blau-Weißen stehen vor der Winterpause noch zwei Heimspiele gegen Red Bull Salzburg und den SK Rapid bevor. Gehleitner (43) arbeitete zuvor als Assistent unter Morek. Nun werde der Markt nach der passenden Persönlichkeit für die Position des Cheftrainers analysiert, sagte Schauswender.
Auch Morek hatte in Graz kein Glück
Am Samstagabend erschienen die folgenden Mannschaftssportleiter pünktlich zum Spielen. Schößwendter bat vor den Sky-Kameras um Nachsicht, da er die Trainerfrage unmittelbar nach dem Spiel nicht in den Medien diskutieren wolle. Zugleich gab er zu, dass er schon seit mehreren Wochen über die wichtigste Personalie nachgedacht habe. Nicht zuletzt sah Schößwendter bei der Niederlage in Graz fast die gleichen Themen der letzten Spiele. Sein Fazit: „Solche Punkte holt man in der Bundesliga nicht.“
Morek sagte, als ehemaliger Profi kenne er die Regeln des Fußballs. „Philosophieren hat jetzt keinen Zweck. Wir haben wieder verloren.“ Sein Team lag bereits nach vier Minuten mit 0:1 zurück. Das erstklassige Stürmerduo Shaun Weissmann/Ronivaldo hatte einige nützliche Bälle.
Euphorie beim GAK vor dem Derby
Ganz gegensätzlich ist die Stimmung im GAK, der seine beste Phase seit seinem Wiederaufstieg im Jahr 2024 erlebt. Drei Siege in den letzten vier Spielen haben die Stärke der sportlichen Mannschaft gestärkt, wie Kapitän Daniel Mederner pünktlich zum Grazer Stadtderby gegen Sturm sagte. „Ein Balsam für den GAK nach den letzten Jahrzehnten. Jeder im Verein hat es verdient“, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer, der selbst vor einem Monat um seinen Job bangen musste und nun keinen Grund sieht, die Begeisterung zu bremsen. „Wenn wir daran keinen Spaß mehr haben, sind wir selbst schuld.“ Derzeit trainiert er eine Mannschaft, die einem ein wenig das Herz erwärmt. „Ich freue mich auf eine lange Reise mit GAK.“
Der nächste Stopp wird sehr emotional sein. Am kommenden Sonntag findet das Grazer Derby statt und wenn man die Formkurve betrachtet, stehen die Chancen des GAK auf eine Überraschung kaum gut. „GAK braucht sich im Moment überhaupt nicht zu verstecken“, sagte Sky-Experte Werner Gregorits, selbst Ark-Red-Spieler. Es ist das erste Mal seit der Wiederbelebung, dass GAK-Fans vor einem Derby wirklich an ihre Mannschaft glauben. „Das ist ein extremes Plus“, sagte der ehemalige ÖFB-U21-Teamchef. „Sturm ist im Umbruch und versucht, neue, junge Spieler zu holen. Und das hat der GAK in der Bundesliga gezeigt.“ Dennoch würde Feldhofer den GAK als „verrückten Außenseiter“ im Derby bezeichnen. Die 0:3-Niederlage gegen den Grazer Norden vor drei Monaten ist unvergessen. „Die letzte Niederlage hat sehr wehgetan. Wir werden uns sehr intensiv vorbereiten“, kündigte Feldhofer an.
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