Schwierige Phase: Oladapo Afolayan kann derzeit nur im Training von St. Pauli auflaufen und stand zuletzt zweimal im Spielkader Foto: WITTERS
„Keine Waffe, keine Sprache…“: Ein professioneller Afolayaner aus St. Pauli mit einer besonderen Reaktion
Er verpasste das wichtigste Auswärtsspiel der Saison, zumindest musste er nicht die brutale 1:3-Niederlage gegen den Rekordmeister im Münchner Fußballtempel miterleben, die erst bis weit in die Nachspielzeit besiegelt wurde und deshalb so brutal war. War das ein kleiner Trost für Oladapo Afolayan? Kaum. Zum zweiten Mal in Folge stand der selbstbewusste Stürmer nicht im Kader des Kiezkicker-Spiels und blieb in Hamburg. Bekommt er im DFB-Pokal noch einmal eine Chance? Er antwortete auf seine aktuelle Situation mit einem Zitat aus der Bibel.
„Abgang im Winter? Afolayan fällt in der Rangliste der Stürmer ab, der Vertrag läuft aus“, titelte MOPO bereits nach dem Heimspiel gegen Union Berlin (0:1) und beurteilte die aktuelle Situation und die Aussichten des Engländers, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Der Eindruck wurde durch das Spiel in München noch verstärkt.
Auch Oladapo Afolayan steht nicht im Kader von St. Pauli in München
Auf die Personalie Afolayans angesprochen, kündigte Trainer Alexander Blessin am Freitag bereits „schwierige Entscheidungen“ angesichts der Konkurrenzsituation im Angriff an. Sie trafen erneut den 28-Jährigen, der gegen Union zum ersten Mal in dieser Saison nicht im Kader stand und dem völlig genesenen und spielfähigen Ricky-Jade Jones Platz machen musste.
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Trainer Alexander Blessin setzt derzeit auf andere Stürmer, was zum einen mit Afolayans bisherigen Leistungen in seinen sieben Einsätzen und auch im Training zu tun haben dürfte, zum anderen aber auch damit, dass er als klassischer Flügelstürmer nicht die Idealbesetzung für das derzeit favorisierte Zwei-Stürmer-System ist.
In München schlugen auch Andreas Huntonji und Mathias Pereira Lage von Anfang an zu, während Abdouli Cisse, Martin Kaars und der bereits erwähnte Jones auf der Bank saßen.
Afolayan hat einen Bibelvers in den sozialen Medien gepostet
Afolayans Reaktion auf seine Situation: ein paar Buchstaben und vier Zahlen. Er postete am Freitag einige Trainingsfotos auf Instagram und schrieb dazu „Jesaja 54:17“. Nicht mehr.
Es gibt einen Bibelvers auf Deutsch „Jesaja 54:17“, in dem es heißt: „Keine Waffe, die gegen dich gerichtet ist, wird dir helfen; jede Zunge, die dich anklagt, tadelst du. Dies ist das Erbe der Diener des Herrn, und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der Herr.“ Afolayan erwähnt Gottes Versprechen, Gläubigen in widrigen Zeiten Schutz zu bieten. Der Stürmer ist ein sehr gläubiger Christ, was er in einem exklusiven Interview mit MOPO vor Saisonbeginn offener denn je verriet.
Der Glaube könnte ihm auch in der derzeit schwierigen und unbefriedigenden sportlichen Situation des Stürmers helfen, der in dieser Saison noch weder ein Tor noch einen Assist verbuchen konnte.
Kehrt Afolayan zum DFB-Pokal nach Gladbach zurück?
Allerdings könnte seine Chance jetzt wieder kommen, wenn auch nur schnell: im Achtelfinale beim DFB in Mönchengladbach am Dienstagabend. Das liegt zum einen an der Verletzung von Huntonji, der einen freien Platz in der Aufstellung räumen muss. Es ist auch davon auszugehen, dass Blessin ausgewechselt wird, um Kräfte für das wichtige Ligaspiel am Samstag gegen Aufsteiger Köln zu schonen.
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Afolayan bestritt seinen letzten Einsatz von Anfang an für den Pokal. Im Zweitrunden-Krimi gegen Hoffenheim am 28. Oktober, den die Kiezkickers dramatisch im Elfmeterschießen gewannen, wurde er von Blessin in die Startelf berufen und in der 80. Minute ausgewechselt.
