Wie sie gerne sagen: Gute Dinge brauchen Zeit. Ganze 102 Tage mussten der SK Sturm und die WSG Tirol warten, bis sie endlich ein für den vierten Spieltag geplantes Bundesligaspiel bestreiten konnten. Grund: Die Grazer wollten die Begegnung verschieben, um sich bestmöglich auf das Rückspiel des Champions-League-Play-offs gegen Bodø/Glimt vorzubereiten. Danach lief es gut, denn Sturm gewann in Clegenfurt mit 2:1, verpasste aber durch eine 0:5-Hinspielniederlage den Einzug in die Königsklasse.
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Es zeigte sich, dass die Gastgeber seither sieben Spiele mehr absolviert haben als die Tiroler. Einige Spieler der Schwarz-Weißen schienen an ihrer körperlichen Belastungsgrenze zu sein und Emir Karic beispielsweise kann nicht ersetzt werden, da Dimitri Lovely wegen eines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende ausfällt. Währenddessen gingen die Gäste frisch und gestärkt ins Spiel. Die erste Torchance hatte Sturm jedoch in der Merkur-Arena. Nach einem schwachen Kopfball von Jon Gorenc Stankovic (21.) ließ Maurice Malone die Tiroler Abwehr durch, traf aber nur die Latte (22.).
Christensen Stark
Danach dürfte jedoch die Mannschaft von Trainer Filip Semlik den Ton angeben. Nur dem Torwart von Sturm war es zu verdanken, dass die Steirer nicht in Rückstand gerieten. Der Däne parierte sensationell gegen Moritz Wells, der einmal alleine vor ihm auftauchte (23.) und einen Kopfball gefährlich am Tor vorbei schickte (26.). Christensen erwischte auch den Distanzschuss von Nikolai Baden-Frederiksen nach einer Ecke (28.).
Eine Standardsituation brachte Sturm in Führung, nachdem Malone einen Schuss nicht an WSG-Torwart Adam Stejskal vorbei abwehren konnte (28.). Der Freistoß von Tommy Horvat landete am Kopf von Stankovic – 1:0 (38.). Und doch mussten die Steirer noch vor der Pause einen Rückschlag hinnehmen. Der VAR ließ Schiedsrichter Harald Lechner prüfen und der Wiener zeigte Emmanuel Ayvu nach einem unglücklichen Tackling gegen Wales die Rote Karte (44.). Ausgerechnet Lechner schloss Aleksandar Dragovic nicht aus, nachdem dieser bei der 1:2-Niederlage des GAK bei Austria Wien häufiger gefoult hatte.
WSG dreht das Spiel
Bereits acht Minuten nach der Pause nutzten die Tiroler ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus. Baden Frederiksen sorgte mit einem Halbvolley aus etwa 20 Metern für das 1:1. Und die Tiroler machten weiter Druck und erspielten sich eine Chance nach der anderen. Christensen hielt alles, bis Matthäus Teffner mit einem herrlichen Distanzschuss aus rund 30 Metern das 2:1 für die WSG erzielte. In der 75. Minute sorgte Baden Frederiksen mit einem ebenso beeindruckenden Freistoß für den 3:1-Endstand. WSG behielt danach die Kontrolle und hätte mit mehr Vorsprung gewinnen können.
In der Bundesliga trennen die Top Acht lediglich sechs Punkte. Sturm liegt auf Platz zwei, ist aber weiterhin gefährdet. Das Publikum hat der Mannschaft gerade das Pfeifkonzert „gespendet“. Wegweisend wird das Derby gegen GAK am Sonntag.
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