Der HSV gründete zusammen mit den anderen 13 Erstligisten den Frauen-Bundesliga FBL e.V. Foto: WITTERS
Frauen-Bundesliga scheitert an 100-Millionen-Euro-Deal mit DFB!
Riesige Probleme und eine krasse Wendung: Die 14 Vereine der Frauen-Bundesliga wollen überraschenderweise den geplanten Zusammenschluss der Liga ohne den DFB schaffen! Der geplante 100-Millionen-Euro-Deal scheiterte zumindest vorerst. Hierzu gaben die Vereine eine gemeinsame Erklärung heraus. Den deutschen Spitzenmannschaften – darunter auch den HSV-Frauen – droht daher eine vorübergehende Störung des Dachverbandes.
„Es ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, ob der begonnene Prozess, an dem sich der Deutsche Fußball-Bund jüngst beteiligt hat, auch in Zukunft mit ihnen weitergeführt wird. Die Vereinsgründung wird – entgegen den ursprünglichen Plänen und Wünschen der Vereine – zunächst ohne Beteiligung des DFB erfolgen“, heißt es in der Erklärung.
Der Prozess der vergangenen Monate „wird über das ‚Businessplan-Projekt Frauen-Bundesliga GbR‘ in die Gründung des Frauen-Bundesliga FBL e.V. münden“, hieß es. Dort sollen Vereine organisiert werden mit dem Ziel, „die moderne, professionelle und nachhaltige Entwicklung der Frauen-Bundesliga sicherzustellen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des professionellen Frauenfußballs zu stärken“.
Gegründet am 10. Dezember – kein DFB!
Eigentlich war der Spatenstich für den 10. Dezember auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main geplant. Nun wollen die Vereine es offenbar noch am selben Tag in der Frankfurter WM-Arena austragen – ohne Dachverband. Die Nachricht kam einen Tag nach der Vergabe der Frauen-Europameisterschaft 2029 an Deutschland völlig überraschend.
? Ein Grundstein im Frauenfußball!
Ein neues Kapitel kommt! Der HSV gründete mit den anderen 13 Erstligisten den Frauen-Bundesliga FBL e.V. ?? Ohne Beteiligung des DFB – anders als ursprünglich geplant und von den Vereinen angestrebt.
Jetzt ist die Zeit: mehr Professionalität. mehr… pic.twitter.com/mRc7a5xkT2— Hamburger SV (@HSV) 4. Dezember 2025
„In den Gesprächen mit dem DFB wurden bereits die Eckpunkte zur Gründung einer gemeinsamen FBL GmbH vereinbart, was es für uns Vereine umso überraschender macht, die vereinbarten Eckpunkte zu diesem Zeitpunkt in Frage zu stellen – obwohl die Vereine ein Vielfaches mehr in die Frauen-Bundesliga investieren werden“, sagte Bayern-Geschäftsführer Jan-Christian Driessen: Die Entscheidung sei bereits „einstimmig“ gefallen, „um keine weitere Zeit zu verlieren.“
Ursprünglich sah der Plan vor, dass der Ligaverband und der DFB jeweils 50 Prozent der Anteile an der „Frauen-Bundesliga Gesellschaft“ halten sollten. Der DFB wollte 100 Millionen Euro in die angestrebte Professionalisierung investieren und das Geld über acht Jahre hinweg schrittweise in die Liga pumpen. Die Vereine hätten sogar noch mehr: Die Vereine wollten mehrere Hundert Millionen Euro in Personal und Infrastruktur investieren.
HSV-Vorstandsmitglied Huwer: „Frauenfußball befindet sich mitten in einer Revolution“
Frankfurts Axel Hellmann zeigte sich enttäuscht darüber, dass die bereits getroffenen Vereinbarungen „aus unserer Sicht nicht in den Vertragsunterlagen ihren Niederschlag gefunden haben. Aus diesem Grund wird die Gründungsakte nun ohne Beteiligung des DFB durchgeführt.“
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Auch HSV-Vorstandsmitglied Eric Huer sagte in einer Vereinserklärung: „Der Frauenfußball in Deutschland befindet sich mitten in einer Revolution. Wir brauchen Strukturen, die sein weiteres Wachstum ermöglichen, nicht behindern. Wenn der nächste Schritt von Teilen des Verbandes nicht gewollt ist, dann werden wir ihn selbst gehen, gemeinsam mit allen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“ (sid/dpa/jh)
