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Rückführung: Regierung erwägt Beteiligung an Asyl-Durchgangslagern in Afrika

    Rückführung: Regierung erwägt Beteiligung an Asyl-Durchgangslagern in Afrika

    Eine Regierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS erwägt offenbar eine Beteiligung an Asyl-Durchgangslagern in Afrika. Das lässt zumindest das interne Papier der Tageszeitung „Der Standard“ vermuten. Innenminister Gerhard Kerner (ÖVP) wies am Rande einer Pressekonferenz am Dienstag darauf hin, dass es „seit vielen Jahren Forderungen“ gebe, Rückführungszentren außerhalb Europas einzurichten und Asylverfahren außerhalb Europas durchzuführen.

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    Dies könne aber nur „Schritt für Schritt“ geschehen, sagte Kerner. Voraussetzung sei, „dass wir europäische Regeln weiterentwickeln, damit das auch möglich ist“. Die Niederlande hätten Anfang Oktober eine Absichtserklärung mit Uganda unterzeichnet, sagte Kerner: „Und Mitte Oktober habe ich mit dem niederländischen Innenminister darüber gesprochen, dies gemeinsam zu entwickeln.“ Der zweite Schritt wäre dann die Diskussion mit potenziellen Partnern. Doch jetzt brauche es einen „wichtigen“ ersten Schritt, denn derzeit könne man Menschen nur direkt abschieben, sagt Kerner.

    Uganda oder Ruanda

    Dem Standard zufolge geht aus internen Regierungspapieren hervor, dass in Uganda oder Ruanda sogenannte „Transit-Hubs“ gebaut werden sollen. Dies gilt als Übergangsmaßnahme für den Fall, dass die Abschiebung von Asylbewerbern mit negativem Asylantrag aus Europa scheitert. In dem Papier werden Somalier eindeutig als „relevanteste Zielgruppe“ genannt, da Staaten wie Somalia selten ihre eigenen Staatsbürger zurücknehmen. Im Regierungsprogramm heißt es außerdem, dass Österreich die Umsetzung einer umfassenden Zusammenarbeit mit Drittstaaten anstrebt, um illegale Einwanderung nach Europa und damit auch nach Österreich zu verhindern.

    Uganda hat bereits 1,9 Millionen Flüchtlinge im Land

    Nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) beherbergt Uganda derzeit mehr als 1,9 Millionen Flüchtlinge – aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan und Burundi. Viele von ihnen leben in prekären Verhältnissen und müssen ohne Zugang zu lebenswichtigen Dienstleistungen leben. Uganda ist seit 1992 ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Laut der Austrian Development Agency (ADA) fließen gut 18 Millionen Euro aus österreichischen Steuerzahlern in aktuelle Projekte. Präsident Yoweri Museveni (81) ist seit 1986 in Uganda an der Macht. Im Januar strebt er seine zehnte Amtszeit an.

    Was Ruanda betrifft, so hat sich in Europa insbesondere Großbritannien hervorgetan, das das Land für eine Zusammenarbeit in der Migrationspolitik gewinnen konnte. Früheren konservativen Regierungen gelang es, eine Einigung zu erzielen. Sie wollten Menschen abschieben, die ohne gültige Papiere eingereist waren und massenhaft nach Ruanda geschickt wurden. Allerdings wurden innerhalb von zwei Jahren nur vier Personen mit großem Aufwand dorthin geschickt. Diese Praxis wurde vollständig eingestellt, als die Labour Party letztes Jahr an die Macht kam.

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