Von den mehr als 61 Millionen Covid-Impfstoffen, die Österreich bisher gekauft hat, wurden mehr Impfdosen vernichtet als verimpft. Dies geht aus den Berichten und Antworten der Bundesregierung hervor und wurde auch vom Gesundheitsministerium bestätigt. Demnach seien bis Mitte November rund 21,8 Millionen Covid-Impfstoffe verabreicht worden, 26,7 Millionen Dosen seien jedoch weggeworfen worden. Der Rest wurde entweder gespendet oder war noch im Lager.
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Nächstes Jahr endet die zentrale Beschaffung von Covid-Impfungen, die im EU-Rahmenvertrag geregelt ist. Im Jahr 2026 werden weitere 300.000 Dosen nach Österreich geliefert, was in etwa der Anzahl der in diesem Jahr durchgeführten Impfungen gegen SARS-CoV-2 entspricht. Eine Lösung für diesen Zeitraum muss noch ausgehandelt werden; Wie bei anderen Impfungen strebt der Bund an, etwa ein Drittel von den Ländern und der Sozialversicherung zu finanzieren.
Ein Geheimabkommen mit der EU
Die zentrale Beschaffung durch die Europäische Union ermöglichte ab Dezember 2020 vergleichsweise hohe Impfraten in Europa, doch der milliardenschwere Deal mit den Herstellern bleibt bis heute geheim. Den Mitgliedstaaten ist es zudem untersagt, die von ihnen getätigten Ausgaben offenzulegen. Journalisten klagten gegen diese Geheimhaltung und erhielten zunächst Recht, doch der Rechtsstreit mit der EU ist noch nicht abschließend entschieden. Allerdings gab es in Brüssel Leaks, denen zufolge der Preis des meistgenutzten Wirkstoffs von Biontech/Pfizer zunächst bei 15,50 Euro und später bei 19,50 Euro je Dose lag.
Selbst im besten Fall muss davon ausgegangen werden, dass in Österreich bisher Covid-Impfungen im Wert von rund einer halben Milliarde Euro weggeworfen wurden. Auch die Entsorgung kostete 200.000 Euro, soweit das Sozialministerium auf die Anfrage der FPÖ reagierte. Von den 10 Millionen Impfstoffdosen, die im Rahmen des Solidaritätsprogramms nicht an arme Länder gespendet wurden, sind 1 Million noch auf Lager (stabile Haltbarkeit beträgt 18 Monate).
Eine individuelle Impfung gibt es nicht
Für die hohe Ablehnung gibt es drei Gründe. Erstens die (geheime) Verteilungsvereinbarung, denn im Jahr 2023 wurden rund 18 Millionen Impfdosen entsorgt. Selbst wenn in Österreich alle Menschen gegen Covid geimpft wären, wären Millionen Impfungen im Müll gelandet. Zweitens ist die Nachfrage gesunken. Nur 300.000 Covid-Impfungen wurden in diesem Jahr durchgeführt, nach rund 450.000 im vergangenen Jahr – obwohl seitdem weitere drei Millionen Impfdosen eingegangen sind. Drittens liefert Pfizer weiterhin sechs Impfstofffläschchen, die nach dem Öffnen nur 24 Stunden haltbar sind.
Das Ministerium schreibt, dass dies für die Impfung in der Einzelpraxis „logistisch herausfordernd“ sei. „Bei geringer Nachfrage können nicht alle Dosen verwendet werden. Der Bund trägt die vollen Kosten für den entstehenden Abfall.“
Der Impfausschuss empfiehlt Auffrischimpfungen für ältere Menschen
Auf EU-Ebene wurde immer wieder der Wunsch nach individuellen Dosierungen zur Abfallreduzierung geäußert. „Die Bereitstellung liegt jedoch in der Verantwortung des Herstellers und ist im Vertrag nicht vorgesehen.“ Einzeldosen sind in der EU zugelassen, aber nicht im Rahmenabkommen enthalten.
Das Nationale Impfkomitee empfiehlt derzeit eine jährliche Auffrischimpfung gegen Covid, insbesondere für Personen, bei denen das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht. Hierzu zählen Menschen über 60, Schwangere, Übergewichtige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen.
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