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Datenschutz: Pfandflaschen, Renten: Warum Parteien Petitionen starten

    Datenschutz: Pfandflaschen, Renten: Warum Parteien Petitionen starten

    Die politische Zugehörigkeit kann ganz einfach sein: Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse – Unterzeichnung einer Online-Petition zu einem beliebigen Thema. Dies kann von Einzelpersonen auf verschiedenen Plattformen initiiert werden; Auch NGOs nutzen das Tool gerne – ebenso wie politische Parteien.

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    Die FPÖ sammelt derzeit Unterschriften für die Abschaffung des Flaschenpfands und ein Verbot des politischen Islam, die SPÖ ist gegen eine Anhebung des Renteneintrittsalters und die Grünen sind für ein „Ja heißt nur ja“-Prinzip im Sexualstraftäterrecht. Und auf einer eigens von der ÖVP eingerichteten Website kann man sich unter anderem mit einer Unterschrift für die Abschiebung verurteilter Straftäter nach Syrien und Afghanistan einsetzen.

    „Früher haben wir in der Feuerwehrzeitung geworben.“

    Eine solche Unterschriftensammlung sei für die Parteien von Vorteil, erklärt der FPÖ-nahe Strategieberater Heimo Lepuchitz. Es sei „eine gute und kostengünstige Möglichkeit, sich zu positionieren und zu zeigen, dass man es ernst meint.“ Darüber hinaus schränken Google und Meta als Reaktion auf EU-Vorschriften politische Anzeigen in sozialen Medien massiv ein. Durch das Klicken und Teilen von Bewerbungen entsteht schnell eine organische Reichweite, die dann vom Algorithmus belohnt wird – entsprechende Beiträge werden dann mehr Menschen angezeigt. „Früher haben wir in der Feuerwehrzeitung geworben“, sagt Lapuchitz, heute sprechen wir mit Online-Petitionen unsere eigenen Zielgruppen an.

    Der Aufbau der entsprechenden Seiten folgt dem gleichen Muster: Wer ein Anliegen unterstützen möchte, muss seinen Namen und seine E-Mail-Adresse angeben; In manchen Fällen werden zusätzliche Daten wie Adresse oder Telefonnummer abgefragt. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, können Sie dann im Fragebogen nachschauen – und hier wird es für die Parteien interessant.

    Parteien sammeln Unterschriften und Daten

    Ein wichtiges Ziel der Anwendungen ist das Sammeln von Daten, wie die Klein Zeitung im Hintergrund bestätigt. Diese Informationen sind für die Parteien wertvoll: Denn durch die Unterstützung der Petition werden die übrigen Telefonnummern und E-Mail-Adressen sofort mit einem Hinweis auf die Themen versehen, die die Person interessieren könnten. Wer sich für ein Klimaschutzthema ausgesprochen hat, könnte auch Interesse an einem Newsletter zu Klima- und Umweltthemen haben.

    „Wenn eine politische Petition in erster Linie der Versuch ist, mehr Daten zu sammeln, um den Menschen auf die Nerven zu gehen, ist das eine Fehlbezeichnung“, sagt Thomas Loehinger, Geschäftsführer von epicenter.works, einer auf Datenschutz spezialisierten NGO. Daher sollten sich die Unterzeichner ihrer Rechte bewusst sein, zu erfahren, was mit ihren Daten passiert, aber auch deren Löschung zu verlangen. Allerdings lägen in den aktuell offenen Bewerbungen keine „offensichtlichen Regelverstöße“ vor. Beispielsweise muss an jedem Ort gesondert vereinbart werden, dass der Unterzeichner weitere Informationen von der Partei erhalten möchte. „Das ist gut, denn eine Verknüpfung der Zwecke, für die die Daten verarbeitet werden, ist verboten.“ Es lässt sich nur schwer abschätzen, was mit den Daten innerhalb der Parteien passiert, beispielsweise ob sie mit Wählerverzeichnissen abgeglichen oder zwischen Unterorganisationen übertragen werden. „Die Informationsanfrage kann hier sehr spannend sein“, sagt Lohninger.

    Auch Petitionen an das Parlament

    Diese Online-Unterschriftenlisten sind nicht mit parlamentarischen Petitionen zu verwechseln. Jedes Mitglied des Nationalrates und jedes Mitglied des Bundesrates können einen einreichen; Anschließend soll es im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen besprochen werden. Die Idee ist, dass dadurch Angelegenheiten, die einzelne Wahlkreise betreffen, aber in die Zuständigkeit des Bundes fallen, dem Parlament vorgelegt werden können. In der letzten Sitzungsperiode, also von September 2024 bis Juni 2025, beschäftigten elf solcher Petitionen den Nationalrat.

    Diese Anträge können auf der Website des Parlaments unterstützt werden; Voraussetzungen sind die österreichische Staatsbürgerschaft und ein Mindestalter von 16 Jahren. In Online-Parteiensammlungen werden Alter und Staatsbürgerschaft meist nicht abgefragt und wären schwer zu überprüfen. Daraus lässt sich allenfalls ableiten, ob ein Thema von Interesse ist und möglicherweise als Bundestagsbegehren geeignet ist.

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