Arno Merck tritt im World Cup of Darts gegen „The Grinch“ Peter Wright an. Foto: imago/Action Plus
Darts-Weltmeisterschaft: Deutscher Debütant will dem Grinch Weihnachten verderben.
Für Arno Merk finden die Giveaways in diesem Jahr einen Tag vor Heiligabend statt. Peter Wright, der wohl größte Paradiesvogel der Dartszene, wird am Dienstag (16.30 Uhr/Sport1 und DAZN) bei der Weltmeisterschaft im Alexandra Palace in London erneut die Bühne zu seiner eigenen machen.
Als Weihnachtsmann, als Weihnachtsdieb „Grinch“ oder auch als Weihnachtsbaum mit grünen Haaren: Kurz vor dem Fest lässt sich der Schotte meist keine Gelegenheit entgehen, eine Show abzuliefern. Doch sein Gegenspieler Merc hat durchaus das Potenzial, dem Entertainer die Show zu stehlen.
Merck über Wright: „Bekannt für seine Outfits“
Der 33-jährige WM-Debütant aus Niedersachsen, der vor einigen Monaten in der Reality-Show in der Dominikanischen Republik zu sehen war, könnte dem zweifachen Weltmeister Wright mit einem Sieg die Freuden richtig verderben. „Das ist etwas ganz Besonderes. Er ist bekannt für seine ungewöhnlichen Outfits. Ein besseres Spiel kann man nicht haben“, sagte Merck über das Zweitrunden-Duell.
Der vielfach ausgezeichnete Darts-Millionär auf der einen, der Hausverwalter im Facility Management als sein Gegenspieler: Was wie der Beginn eines Sportmärchens klingt, wird kurz vor Weihnachten Wirklichkeit. Und wer die vergangene Weltmeisterschaft mit all ihren Geschichten um den Kenianer David Munyua und den 71-jährigen Paul Lim verfolgt hat, weiß, dass der Erfolg des Deutschen keine große Sensation sein wird.
Der Druck lastet auf Wright
Wright, der Weltmeister von 2020 und 2022, wurde gewarnt. Eigentlich erwartete der 55-jährige Schotte, dass Kim Huybrechts sein zweiter Gegner sein würde. Doch der Belgier verlor im ersten Spiel der Weltmeisterschaft, das vor anderthalb Wochen stattfand, gegen Merck. „Wahrscheinlich dachten alle, ich würde gegen Kim spielen. Und ich wollte nicht gegen Kim spielen, damit es mein Weihnachtsfest nicht ruiniert. Aber natürlich könnte es jetzt immer noch passieren“, sagte Wright.
Die Fallhöhe für „Snakebite“, wie die ikonische Figur mit den gemusterten Haaren genannt wird, ist hoch. Nach einem schwierigen Jahr droht Wright, bei einem vorzeitigen Ausscheiden aus der Weltmeisterschaft aus den Top 32 der Weltrangliste auszufallen. Der Schotte hat seinen Rücktritt angekündigt, wenn er zum dritten Mal Weltmeister wird – aber das ist weitaus unwahrscheinlicher, als gegen den deutschen Außenseiter unterzugehen.
Merck wollte nicht als Fan zu Ally Pally gehen
Merck hat einige turbulente Tage hinter sich. Nach der Eröffnung der Weltmeisterschaft kehrte er nach Hause zurück und ist nun zum zweiten Mal bei diesem Turnier in London. In den vergangenen Jahren wurde er immer wieder von Freunden gefragt, ob sie Lust hätten, gemeinsam zum Ally Pally zu gehen. Merck lehnte mit einem einfachen Grund ab: „Es ist das erste Mal, dass ich als Spieler teilnehmen muss.“
Es gelang ihm. Gelingt Merck der nächste Versuch bei Wright, könnte er auf einen noch größeren Gegner treffen: den Niederländer Michael van Gerwen, der dreimaliger Weltmeister wurde und neben Titelverteidiger Luke Littler als Aushängeschild der Szene gilt. Am Dienstag (22 Uhr) trifft er auf den Iren William O’Connor.
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Nun ist klar, dass die deutschen Dartprofis nach dem Weiterkommen von Ricardo Petrechko (3:2 gegen den Engländer Dave Chisnall) und Martin Schindler (3:0 gegen den Iren Kean Barry) auch nach Weihnachten beim berühmten Ally Pally dabei sein werden. Merck könnte den deutschen Kader für die dritte Runde weiter verstärken. (dpa/lam)
