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SPÖ-Finanzminister: Muslime in Österreich: Marterbauer kritisiert ÖVP-Posting

    SPÖ-Finanzminister: Muslime in Österreich: Marterbauer kritisiert ÖVP-Posting

    Ein Social-Media-Beitrag der Volkspartei sorgt für Ärger in der Koalition. „Wussten Sie, dass zwei Drittel der Menschen Schwierigkeiten haben, mit Muslimen zusammenzuleben?“ Auf schwarzem Hintergrund ist in großen Buchstaben ein Motiv geschrieben. Dies wurde auf dem offiziellen Instagram-Account der ÖVP veröffentlicht. Verwiesen wird auf das regelmäßig erscheinende Integrationsbarometer, eine Meinungsumfrage zur Einstellung der Menschen zu Migration und Integration in Österreich.

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    Dieses Thema wird in sozialen Netzwerken kritisiert. Der ÖVP „geht es nicht mehr um den (notwendigen) Kampf gegen den Islamismus: Sie will gezielt Ressentiments gegenüber allen Muslimen schüren“, schrieb ein Nutzer auf der Kurznachrichtenplattform BlueSky. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) griff das Posting am Samstag auf und kritisierte den schwarzen Koalitionspartner recht unverblümt.

    Sein Mitgefühl gilt zum Beispiel den Bosniern, „die vor dem Krieg nach Österreich geflohen sind, hier seit Jahrzehnten als Leistungsträger in der Pflege, im Krankenhaus, im Gewerbe oder in der Industrie arbeiten, Steuern zahlen, ihre Kinder großziehen und dann etwas lesen müssen“, schreibt Marterbauer. „Tut mir leid! So sind wir nicht.“

    Auch Grünen-Chef Gavesler hielt mit Kritik nicht zurück: „Wer ganze Bevölkerungsgruppen pauschal problematisiert, spaltet bewusst.“ In der Politik „geht es darum, Integration und Gemeinsamkeiten zu stärken – und nicht darum, Misstrauen zu säen. Dass Menschen, die seit Jahrzehnten in Österreich leben, arbeiten und Teil unserer Gesellschaft sind, so etwas lesen müssen, ist eine Schande“, beklagte Guweßler. Das sei „unziemlich“ für die Partei der Kanzlerin.

    Die ÖVP befürchtet weitere Verluste gegenüber der FPÖ

    Politikberater Thomas Hofer sieht in der umstrittenen Entsendung eine Fortsetzung eines Kurses, den die ÖVP bereits unter Sebastian Kurz eingeschlagen hatte. „Die ÖVP versucht, der FPÖ die Tür zu verschließen, um weitere Abwanderungen zu verhindern.“ Zwar konnte Kurz auf Kosten der FPÖ noch deutlich zulegen, doch bei der Wahl im vergangenen Herbst war das Gegenteil der Fall. Man befürchtet nicht mehr „zu Unrecht“, dass sich diese Entwicklung aufgrund der Regierungskonstellation fortsetzt. Daher wird die FPÖ beim Thema Migration teilweise deutlich nachgeahmt, gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr, andere Themen, beispielsweise im Wirtschaftsbereich, zu ignorieren. „Der Markenkern der ÖVP hat in vielen Bereichen gelitten“, betont Hofer.

    Nach Angaben des Politikberaters hat dies bisher kaum zu einer Spaltung der Drei-Parteien-Koalition geführt. So unterstützten beispielsweise alle Koalitionspartner das Kopftuchverbot für Studierende unter 14 Jahren und die Aussetzung der Familienzusammenführung. „Die ÖVP hat das Thema vielleicht zu naiv und nicht sanft gelassen“, sagt Hofer. Seit 2015 haben sich ohnehin alle Parteien in Sachen Migration verschärft.

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