Maccabi Tel Aviv (hier Christian Belich (links) im Duell gegen Dinamo Zagreb) muss in dieser Saison in der Europa League gegen den SC Freiburg und den VfB Stuttgart antreten. Foto: picture Alliance / ASSOCIATED PRESS | Darko Voinovic
Auch deutsche Vereine werden betroffen sein: Der Verband fordert den Ausschluss Israels aus der UEFA
Medienberichten zufolge hat der irische Fußballverband (FAI) beschlossen, einen Antrag auf Ausschluss israelischer Mannschaften von UEFA-Wettbewerben zu stellen. Die Entscheidung sei mit großer Mehrheit auf einer Versammlung des Verbandes in Dublin getroffen worden, berichteten RTÉ und The Irish Times.
Der Vorstand müsse unverzüglich einen formellen Antrag auf Suspendierung des israelischen Verbandes beim Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union einreichen, hieß es in der Akte. Ende September forderte der türkische Verband als erstes UEFA-Mitglied öffentlich den Ausschluss Israels.
Die Iren berufen sich auf Verstöße gegen die UEFA-Statuten
Die Iren begründeten den Antrag damit, dass der israelische Verband die Gründung von Vereinen im Westjordanland zulasse und zudem keine wirksame Antirassismuspolitik durchsetze. Beides stellt einen Verstoß gegen die jeweiligen UEFA-Statuten dar. Eine Auflösung des israelischen Verbandes hätte nicht nur Auswirkungen auf die Nationalmannschaften Israels, sondern auch auf Maccabi Tel Aviv im Europapokal. In der Gruppenphase der Europa League empfängt der Verein den VfB Stuttgart (11. Dezember) und den SC Freiburg (22. Januar). Die Herren-Nationalmannschaft wird am Donnerstag in Litauen und am kommenden Sonntag gegen Moldawien in von der UEFA organisierten WM-Qualifikationsspielen antreten.
Die UEFA soll bereits über einen Ausschluss gesprochen haben
Während des Gaza-Krieges wurde immer wieder gefordert, Israel aus dem internationalen Fußball auszuschließen. Israel hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Berichten zufolge diskutierte auch die UEFA über den Ausschluss, es gab jedoch keine Abstimmung im Exekutivkomitee, nachdem ein Friedensplan für den Konflikt ausgearbeitet worden war. Insbesondere die in den unteren Ligen spielenden israelischen Vereine im Westjordanland stellen seit Jahren ein Problem für den Weltfußball dar. Israel eroberte und besetzte das Gebiet im Sechstagekrieg 1967; Israelische Siedlungen gelten nach internationalem Recht als illegal. Aus diesem Grund hat der palästinensische Fußballverband wiederholt Sanktionen gegen den israelischen Verband gefordert. Der Weltverband FIFA wird für eine weltweite Sperre und auch für den Ausschluss von der Weltmeisterschaft verantwortlich sein – unabhängig vom Qualifikationswettbewerb.
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Irland wird neben England, Schottland und Wales Gastgeber der Europameisterschaft 2028 sein. Irische Politiker haben sich wiederholt für einen palästinensischen Staat ausgesprochen und das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg verurteilt. Während der israelischen Offensive, die durch das Massaker an Israelis durch Terroristen, darunter die Terrorgruppe Hamas, am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, wurden Zehntausende Palästinenser im Gazastreifen getötet. (dpa/jh)
