Die Olympischen Winterspiele finden 2026 in Italien statt. Foto: IMAGO / Bildmakler
Auch zum EPO-Beweis: Hier befindet sich nun das modernste Anti-Doping-Labor
Gut 50 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina wurde am Donnerstag das neue Anti-Doping-Labor eröffnet, das während der Spiele alle Proben analysieren wird. Das vom italienischen Verband der Sportmediziner (FMSI) in Rom verwaltete Labor gilt als das technologisch fortschrittlichste und effizienteste der Welt.
Das italienische Anti-Doping-Labor Acqua Acetosa befand sich früher im Zentrum Roms, ist heute aber am östlichen Stadtrand der Hauptstadt zu Hause. In einem Jahr wurde der 35 Jahre alte Glas- und Metallkomplex auf 3.000 m² komplett renoviert und bis ins kleinste Detail ausgestattet. Der Verband FMSI und das italienische Sportministerium arbeiteten bei dem Projekt eng zusammen.
Für die Olympischen Spiele: Rom eröffnet ein neues Labor
Das Labor ist eines von 28 von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Zentren und soll über Fähigkeiten verfügen, die laut FMSI selbst Einrichtungen in Paris, Lausanne oder Köln nicht bieten. Der Zugang ist streng kontrolliert: Jede Bewegung – vom Öffnen einer Tür bis zur Probenentnahme aus einem der rund 20 Tiefkühltruhen – wird digital erfasst.
Auf sechs Etagen sind verschiedene Fachabteilungen tätig, die von der Stimulanzien- und Steroidanalytik über den EPO-Nachweis bis hin zur Gendoping-Identifizierung reichen. Darüber hinaus werden rote Blutkörperchen mit einem speziellen Mikroskop untersucht, um Eigenblutdoping festzustellen. Das Hormon Erythropoietin (EPO), das die Produktion roter Blutkörperchen anregt und im Sport mitunter als Dopingmittel missbraucht wird, wird vielen Fußballfans aus dem Prozess gegen Mario Vuskovic bekannt sein. Der verurteilte HSV-Favorit ist noch für fast ein Jahr gesperrt.
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Seit dem 31. Januar, dem Tag der Eröffnung der Olympischen Dörfer für die Winterspiele in Mailand und Cortina, werden in Rom mindestens 4.000 Proben erwartet und getestet. Insgesamt arbeiten im neuen Zentrum 35 Fachkräfte – Biologen, Chemiker, Pharmakologen und Biotechnologen, unterstützt von Stipendiaten und Nachwuchswissenschaftlern.
