Die Verleihung des Burgenländischen Landeskommandantenkreuzes an einen deutschen HNO-Arzt sorgte am verlängerten Wochenende für Kritik. Dabei handelt es sich um Andreas Dietz, der mehrfach den Kehlkopf von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) operierte. FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer sagte am Montag in einer Aussendung, das Kommandeurskreuz sei „keine private Anordnung des Landeshauptmanns“ gewesen.
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Am Freitagabend ehrte Doskozil im Schloss Slanning vier Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Gesundheit mit der höchsten staatlichen Auszeichnung. Das Kommandeurskreuz stehe für „außergewöhnliche Leistungen und herausragendes Engagement“, teilte der Landesmediendienst mit.
Zu den Geehrten gehörte auch Andreas Dietz, „ein führender Spezialist für Kehlkopf-, Kopf- und Halschirurgie im deutschsprachigen Raum“. Dietz ist Ehrenmitglied der Österreichischen HNO-Gesellschaft und Experte der AQ Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung). In Österreich ist er als Hausarzt des Landeshauptmanns bekannt. Zum „aggressiven Kurs im burgenländischen Gesundheitswesen“ trug er auch in mehreren Gesprächen mit Doskozil bei.
Diese vier Personen wurden geehrt
Kritik von FPÖ und NEOS
Es sei verständlich, dass der Landeshauptmann für seinen Arzt dankbar sei, aber „bei der Vergabe von Top-Auszeichnungen sollte der Fokus immer auf dem Land als Ganzes liegen und nicht auf der persönlichen Biografie eines einzelnen Politikers“, sagte FPÖ-Klubchef Hofer. Auch der interimistische NEOS-Landessprecher Christoph Lech kritisierte die Entscheidung: „Wenn ein Landeshauptmann seinem persönlichen HNO-Arzt das Kommandantenkreuz anbringt, ist das kein Zeichen sachlicher Anerkennung, sondern ein fragwürdiges Zeichen politischer Eigennutz.“ FPÖ und NEOS forderten hier Transparenz.
Die LH-Geschäftsstelle verstand die Kritik nicht: „Das Burgenland ist ein aufstrebender Standort für Spitzenmedizin – daher kann es nur von Vorteil sein, die Kontakte zu europaweit anerkannten Experten zu stärken, die uns bei unserem offensiven Kurs unterstützen.“ Die AP sagte, es sei wichtig, Experten an Bord zu haben und ihnen „durch eine rein symbolische Geste Respekt zu erweisen“. SPÖ-Klubchef Roland Fürst sagte in einer Stellungnahme: „Die Opposition im Burgenland diskreditiert selbst das Lob medizinischer Leistungen und die Einbringung internationaler Expertise in ihre Kleingeistigkeit passt gut zur Strategie der FPÖ, ein toxisches politisches Umfeld zu schaffen.“
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