Als die 10.500 Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Supertennis-Arena in Bologna die italienische Nationalhymne „Fratelli d’Italia“ sangen, jubelte auch das österreichische Lager. Erstmals stand das ÖTV-Team in den Final 8 des Davis-Cup-Turniers und die Anhänger der Gastgeber sorgten auf dem rot-weiß-roten Feld für eine beeindruckende Atmosphäre, die man zuvor von den legendären Tennisschlachten in Wien gegen die USA 1990 oder gegen Deutschland in Unterpremstätten 1994 kannte.
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Doch das italienische Publikum, zu dem sich auch eine etwas lautere österreichische Delegation gesellte, zeigte sich berechtigt, musste aber nicht zu sportlichen Maßnahmen greifen. Denn die österreichische Mannschaft kämpfte nicht viel auf dem Center Court und wurde im Viertelfinale erwartungsgemäß aus italienischer Sicht zum leicht zu haltenden Außenseiter: Jurij Rodionov verlor das Eröffnungsspiel gegen Matteo Berretini mit 3 Satzbällen, 6-6 mit drei Satzbällen, trotz einer 5:2-Führung im zweiten Satz. Mit Flavio Coboli 1:6, 3:6. Damit lag der Titelverteidiger, der in Bologna auf seine Spitzenspieler Janic Siner und Lorenzo Musetti verzichten musste, mit 2:0 vorne und die Doppel wurden nicht mehr ausgetragen. Italien trifft am Freitag im Halbfinale auf Belgien, das Frankreich mit 2:0 besiegte.
„Es war ein ausgeglichenes Spiel. Ein dummes Break hat den ersten Satz entschieden, und ich habe Fehler gemacht, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Hauptsache, es war eine ordentliche Leistung, aber die Enttäuschung ist immer noch groß“, resümierte ein enttäuschter Rodionov, der in der Rangliste 121 Plätze hinter Berretini liegt, der Römer aber immer noch sehr leistungsfähig war.
Gegen Koboli hatte Misolic an diesem Tag jedoch nichts zu berichten. „Ich wusste, dass es schwierig werden würde. Er konnte alle meine Schläge angreifen und war auf einem sehr hohen Niveau, mit dem ich nicht zurechtkam. Flavio hat sich sehr weiterentwickelt und ist nicht 22.“ Inhaltsangabe von Enttäuschter Steirer. Nachtrag: „Es tut mir leid für das gesamte Team.“
Die Einschätzung von Kapitän Jürgen Melzer fiel gemischt aus: „Wir waren im ersten Spiel nicht sehr weit. Jurij hat im ersten Satz zwei Punkte schlecht gemacht, im zweiten Satz war es ein schlechtes Spiel. Schade, da hätte mehr gemacht werden können. Leider war Miso heute zu weit. Unser Problem war, dass wir keinen Spieler hatten, der einen starken Ball brauchte, um uns ein Spiel zu geben.“ Natürlich überwiege jetzt die Enttäuschung, aber „wir können dieses Jahr rundum zufrieden sein.“
Im Februar geht es weiter
Ein Gastauftritt in der Emilia-Romagna machte natürlich Lust auf mehr. Anfang Februar erhält das Team in der ersten von zwei Qualifikationsrunden die Möglichkeit, den ersten Schritt in Richtung Final-8-Turnier 2026 zu machen. Über das Heim- oder Auswärtsspiel entscheidet die Auslosung am Sonntag. „Wir sind in der ersten Runde gesetzt und so von einem ganz großen Schlag verschont geblieben. Wir wollen uns eine Chance geben, in die zweite Qualifikationsrunde und dann vielleicht weiter zu kommen“, sagt Melzer.
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