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Der fünfte Jahrestag des islamistischen Terroranschlags in Wien wird gefeiert

    Der fünfte Jahrestag des islamistischen Terroranschlags in Wien wird gefeiert

    Am fünften Jahrestag des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt haben am Sonntag Vertreter von Regierung, Stadt und Sicherheitsbehörden der Opfer des Terroranschlags gedacht. Vizekanzler Andreas Bebler (SPÖ), Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Altkanzler Karl Neuhammer (ÖVP) nahmen am Morgen an einer Kranzniederlegung in der Nähe des Ortes des Decider-Friedmann-Anschlags teil.

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    „Es ist wichtig, alles dafür zu tun, dass so etwas nie wieder passiert“, sagte Vizekanzler Babler nach der Gedenkfeier vor Reportern. Dazu gelte es, die Erinnerungskultur an die Opfer der Anschläge aufrechtzuerhalten und „zu zeigen, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten“, sagte Babler. Er erinnerte daran, dass zusätzlich zu den Rettungskräften, die schnell vor Ort waren, auch drei mutige Bürger eingriffen und Hilfe leisteten.

    Die Kanzlerin, die aus gesundheitlichen Gründen nach einer Rückenoperation nicht teilnehmen konnte, sagte in einer Erklärung: „Meine Gedanken sind bei allen, die an diesem Tag einen geliebten Menschen verloren haben.“ Stoker betonte, dass unsere freie Gesellschaft nicht als selbstverständlich angesehen werden könne. „Wir müssen sie verteidigen und denen gegenüber, die sie bedrohen, keinerlei Toleranz zeigen.“

    Van der Bellen: „Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft“

    „Die Erinnerungen an diesen 2. November 2020 sind bei uns. Aber wir sind uns auch sicher: Der Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft in Freiheit, Demokratie, Toleranz und Liebe“, sagte Bundespräsident Alexander van der Bellen anlässlich der Gedenkfeier via Twitter.

    Bei dem schwersten Terroranschlag in der jüngeren österreichischen Geschichte tötete ein 20-jähriger Islamist am Abend des 2. November 2020 in der Wiener Innenstadt vier Menschen und verletzte mehr als 20 weitere. Obwohl es der Polizei bereits nach neun Minuten gelang, den Angriff zu stoppen und den Mörder zu erschießen, offenbarte der Angriff erhebliche Mängel in den Sicherheits- und Terrorismusbekämpfungsbemühungen des Staates. Eine Untersuchungskommission stellte im Rahmen des Angriffs betriebliches Fehlverhalten einzelner Behörden oder Organisationseinheiten fest.

    Kerner erwähnt Reformen bei Staatssicherheit und Polizei

    Der Terroranschlag sei nicht nur Ausgangspunkt für unzählige weitere Entwicklungen im kollektiven Gedächtnis der Nation, sondern auch in der Polizei und dem Staatsschutz, betonte Innenminister Karner am Sonntag in einer Erklärung. Er bezeichnete die Einrichtung des Directorate of State Security and Intelligence (DSN) und die vorgeschriebene Messenger-Überwachung als „einen Meilenstein im Kampf gegen alle Formen von Extremismus“. Darüber hinaus wurde der Polizeieinsatz durch die Einrichtung von Schnellinterventionsgruppen (SIG) und Bereitschaftseinheiten in allen Bundesländern deutlich weiterentwickelt.

    Neben dem Gedenken an die Opfer sei der Anlass der Trauer einmal mehr „ein Aufruf, die Werte zu verteidigen, die uns ausmachen und verbinden: Menschlichkeit, Einheit, Zusammengehörigkeit“, sagte SPÖ-Staatssekretär Leichtfried. Wiens Bürgermeister Ludwig sprach von einem „schwerwiegenden Wendepunkt“ in der Stadtgeschichte. Wir dürfen uns jedoch nicht von Gewalt und Terrorismus lähmen lassen. „Wien steht für Einheit und Solidarität, und wir werden Extremismus und Frauenfeindlichkeit stets bekämpfen“, sagte Ludwig.

    Anlässlich des Jubiläums sprachen auch andere Parteien. Bei der Gedenkveranstaltung durch Nationalrätin Martina von Künsberg Surrey vertreten, hob Neos gezielte Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit und Abstraktion sowie die enge Zusammenarbeit mit europäischen Partnern hervor. Generalsekretär Douglas Hoyos betonte: „Der Schutz der Menschen in unserem Land hat höchste Priorität: „Auch nach fünf Jahren sitzt der Schmerz tief.“

    Libertäre sehen „Systemversagen“.

    Für die FPÖ ist das Gedenken an die Opfer des Terrorismus „zugleich eine Erinnerung an das Versagen des Systems“. Der Vorsitzende der Bundespartei, Herbert Kickle, sagte in einer Aussendung, der tödliche Anschlag sei „kein unabwendbares Schicksal“, sondern das schreckliche Ergebnis eines beispiellosen politischen und administrativen Versagens, für das noch niemand die volle Verantwortung übernommen habe.

    Grünen-Chefin Leonor Gavesler erinnerte daran, dass „in den dunklen Stunden nach dem Anschlag“ deutlich geworden sei, „was Österreich stark macht: Zivilcourage, Geschlossenheit und Solidarität“. Ziel des Terrorismus sei es, Angst und Hass zu säen, so Givesler: „Wir bekämpfen Terroristen: mit allen Mitteln unseres Rechtsstaates, mit Geschlossenheit, mit unseren Werten.“

    Der Angriffsprozess dauerte lange

    Wie der Attentäter in die Wiener Innenstadt gelangte, ob er allein handelte und wie es ihm gelang, seine Pläne vor dem Verfassungsschutz geheim zu halten, war in den letzten Jahren Gegenstand politischer und gerichtlicher Ermittlungen. Unter der Leitung der Strafverteidigerin Ingeborg Zerbes untersuchte eine vom Innen- und Justizministerium eingesetzte Kommission das Verhalten von Polizei und Staatsschutz in den Wochen und Monaten nach dem Anschlag. Sie erkannten nicht die potenzielle Gefahr, die von dessen Mörder ausging. Im Sommer vor dem Anschlag traf sich der Mörder in Wien mit einigen Islamisten aus Deutschland und der Schweiz und reiste kurz darauf nach Bratislava, um dort Munition zu kaufen. Die Kommission wies später nach, dass die Sicherheitsbehörden daraus nicht die richtigen Schlüsse gezogen hatten.

    Hohe Haftstrafen für Komplizen

    Auch die Justiz ist besorgt über diesen Angriff. Ein bisher einzigartiger Prozess mit Komplizen fand ab Herbst 2022 am Wiener Straflandesgericht statt. Nach einer knapp 20-tägigen Verhandlung wurden schließlich im Februar 2023 vier der sechs Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie dem Mörder auf verschiedene Weise, etwa bei der Beschaffung von Waffen, geholfen hatten. Nachdem der Oberste Gerichtshof Teile des Urteils wegen mangelnder Rechtsberatung der Geschworenen aufgehoben hatte (der Schuldspruch wegen Beihilfe zum Mord blieb davon unberührt) und der Prozess in Teilen wiederholt wurde, wurde schließlich jedem Mann die gesetzlich mögliche Höchststrafe auferlegt: dreimal lebenslänglich, einmal 20 Jahre, weil der letzte Angeklagte noch keine 2 Jahre alt war. Zwei weitere Personen erhielten wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation mehrere Monate Gefängnis, wurden jedoch wegen Beteiligung an mehreren Morden freigesprochen.

    Dagegen kam der echte Waffenhändler mit einer neunmonatigen Bewährungsstrafe davon, weil die Ermittlungen wegen des Sturmgewehrs zu Unrecht eingestellt wurden und der Slowene letztlich nur wegen der Handfeuerwaffe belangt werden konnte. Die damalige Justizministerin Alma Zadik (Grüne) bezeichnete den Fehler der Wiener Strafverfolgungsbehörde als „einen inakzeptablen Fehler, der klare Konsequenzen haben muss“.

    3,3 Millionen Euro wurden aus Terrorgeldern gezahlt

    Auf der Grundlage des Verbrechensopfergesetzes wurde nach dem Terroranschlag 138 Menschen – Hinterbliebene oder Angehörige von Opfern – Hilfe geleistet. Bisher wurden diesbezüglich insgesamt 399.000 Euro ausgezahlt, wie eine Untersuchung des Sozialministeriums zeigt. Darüber hinaus wurde ein Terroropferfonds mit einem Volumen von mehr als 3,5 Millionen Euro eingerichtet, um Opfern langwierige Gerichtsverfahren zu ersparen. Dieser wurde nicht vollständig ausgenutzt. Insgesamt seien 3,34 Millionen Euro an 106 Personen ausgezahlt worden, teilte die Opferhilfeorganisation „Weiser Ring“, die die Zahlungen verwaltete, auf APA-Anfrage mit.

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