In Vorarlberg wird es in den beiden Klinikregionen Nord und Süd jedes Fach nur einmal geben. Das Konzept für den Infrastrukturplan Gesundheit 2030, den die Landesregierung am Donnerstag vorgelegt hat, sieht die Verlegung, ebenso wie die ohnehin schon undichten, gynäkologischen Stationen vom Stadtkrankenhaus Dornburn in das Landeskrankenhaus Bregenz vor. Vorerst bleiben noch sieben Plätze übrig, für die Zeit nach 2030 sind jedoch keine Plätze mehr garantiert.
Hinterlassen Sie eine Anzeige
Seit dem Frühjahr wurden im Hauptstrukturierungsprozess 14 Themen diskutiert. Generell gelte stärker: Gesundheitslandesrätin Martina Rascher (ÖVP) betonte. Es zeigte sich, dass das Schwerpunktzentrum in Feldkirch gestärkt wurde, wo auch Themen angesiedelt waren, die aufgrund der geringen Fallzahlen zu klein für eine Aufteilung wären. In Dornburn und Bludenz entstehen eine psychosomatische Einrichtung für Kinder und Jugendliche sowie geriatrische Akutkrankenhäuser. Weitere Kontraktionen, Transfers und Anpassungen betreffen unter anderem die Urologie, Neurologie, Dermatologie, Augenheilkunde, Onkologie, Anästhesie und Radiologie. In der Neurochirurgie vernetzen wir uns mit Tirol.
Der demografische Wandel und die Kosten steigen
Zur Debatte um das Dornburn City Hospital betonte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), dass er sich der Diskussionen bewusst sei, nun aber „den Mut zur Entscheidung“ brauche. Es geht darum, das Land auf zukünftige Anforderungen vorzubereiten, wobei die Qualität der Versorgung an erster Stelle steht. Dies erfordert eine „gesamte Landesbetrachtung“. Insbesondere der demografische Wandel ist eine Herausforderung. Bis 2025 sollen 48 Prozent der Ausgaben an Menschen über 65 gehen. Angesichts weiterer Kostensteigerungen könne man das „nicht ertragen“. Die Umsetzung des Konzepts beginnt heute.
Rüscher betonte, es handele sich nicht um eine schnelle Lösung; Der „intensive Prozess“ habe bereits 2014 begonnen. „Wir haben auch für Unsicherheit gesorgt, dessen bin ich mir voll bewusst“, sagte der Staatsrat. An die 56.000 Unterzeichner einer Petition zum Erhalt der Entbindungsstation in Dornburn gewandt, wollte sie klarstellen: „Wir schließen nicht die Entbindungsstationen, wir fusionieren zwei Standorte zu einem, um das Angebot dort auszubauen und für die Zukunft zu sichern.“ Es wird alles getan, um die bestmögliche Versorgung der Frauen zu gewährleisten; Ich werde niemals zulassen, dass die Pflege gefährdet wird. Die eigentliche Arbeit hat gerade erst begonnen. Die Planung beginnt im Jahr 2026.
Standortbündelung bringt Einsparungen
Berater Johannes Hohenauer erläuterte, dass sich durch die Bündelung der Standorte ein jährliches Einsparpotenzial von rund 10,9 Millionen Euro, eine Entlastung des Personals, eine bessere Patientenversorgung und bessere Fortbildungsmöglichkeiten ergeben. Allein der Zusammenschluss in der unteren Region bringt jährliche Einsparungen von 6,7 Millionen Euro, die notwendigen Investitionen werden sich in drei Jahren amortisieren. Darin sind allerdings Strukturanpassungen nicht enthalten, die laut Rüscher im dreistelligen Millionenbereich liegen.
Die Gynäkologie sieht primär einen „unnötigen Marathon“.
Unterstützung erhielt der Staat auf dem Podium von Grundschullehrern und dem Pflegedirektor, der dem Zusammenschluss zustimmte. Michael Rohde, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe in Bregenz und Dornburn, machte deutlich, dass er und sein Team mit der Entscheidung des Landes nicht zufrieden seien. Angesichts der bereits getätigten Investitionen im Dornburn City Hospital sprach er von „einem unnötigen Marathon seit drei Jahren in die eine Richtung, jetzt in die andere“. Man entschied sich für einen schwierigeren Weg, der viel Unterstützung erfordern würde. „Wir haben vom Träger keine eindeutige Entscheidung getroffen, welchen Typ er bevorzugt, außer der Information: Keiner davon“, sagte Ruscher über die Entscheidung, warum die Gynäkologie nun nach Bregenz und die Orthopädie und Traumatologie nach Dornbern verlegt wird.
Vielleicht in Zukunft mehr Bündelung
Die Integration in die Krankenhauslandschaft ist noch nicht abgeschlossen. „Die Platzgarantiezeit ist abgelaufen, wir werden weiterhin Fächer bündeln, aber dafür brauchen wir Zeit“, sagte Rusher. KHBG-Direktor Gerald Fleisch sprach von einer „enormen Herausforderung“, denn „Planung ist das eine, Umsetzung das andere.“ Er musste sich mit „äußerst sensiblen Eingriffen“ auseinandersetzen und bestand darauf, dass er auch weiterhin mit dem Dornburn Hospital kooperiere. Rusher stellte noch einmal klar: Investitionen werden nur in staatliche Krankenhäuser fließen.
Ein langer Reformansatz
Bestrebungen zur Umstrukturierung der Vorarlberger Krankenanstaltenlandschaft gibt es bereits seit längerem, wobei die Spezialisierung der Krankenanstalten bereits Ende der 2000er Jahre begann. Angesichts der steigenden Krankenhauskosten, über die auch die Gemeinden häufig klagen, sowie des Personalmangels sieht das Land inzwischen keine Alternative zu radikaleren Reformen; Fachärzte betreuen in der Regel größere Einheiten mit höheren Fallzahlen. Kritik an der Reform hatte Rascher bereits im Sommer vorhergesehen: „Es wird viel Aufruhr geben, aber wir werden das durchstehen.“
Das gibt es bereits: Die Abteilung für Geburtshilfe und Kinder des Stadtkrankenhauses Dornbern soll in das Landeskrankenhaus Bregenz verlegt werden, die Orthopädie und Traumatologie dagegen nach Dornbern – oder umgekehrt – unzufriedenes Personal und Bevölkerung. 56.000 Menschen unterzeichneten eine Petition zur Aufrechterhaltung der Mutterschaftsbetreuung in Dornburn und 400 demonstrierten vor dem Landhaus. Das Land verärgerte auch einige Stadtoberhäupter: In Bludenz stieß die Zusammenlegung der Entbindungsstation mit der Feldkirche auf wenig Gegenliebe. Mit dem rot regierten Dörnbern scheint das Tischtuch zerschnitten zu sein, selbst die stadteigene ÖVP stellt sich gegen die Pläne des Landes.
Derzeit gibt es in Vorarlberg sieben Krankenhäuser. Neben dem Stadtkrankenhaus Dornburn verfügt das Land über Landeskrankenhäuser in Bregenz und Hohenheim im Norden sowie Feldkirch und Bludenz im Süden. Darüber hinaus gibt es in Frastanz (Bezirk Feldkirch) das Stiftungskrankenhaus Maria Ebene für Suchterkrankungen und das Landeskrankenhaus Rankweil mit der Spezialisierung auf Psychiatrie und Neurologie.
Hinterlassen Sie eine Anzeige