Die Nähe zwischen FIFA und Donald Trump hat viel Kritik hervorgerufen. Foto: IMAGO/Avalon.red
„Ekelhaft“ und „absolut verrückt“: Deutscher Spitzenpolitiker greift FIFA an
Hohe Ticketpreise und eine einzigartige Auslosungszeremonie: Die FIFA polarisiert vor der WM im nächsten Sommer. Ein deutscher Politiker übt nun scharfe Kritik.
Bundestagsvizepräsident Omid Nuripour kritisierte den Weltfußballverband FIFA und verwies auf die Verehrung von US-Präsident Donald Trump und die Ticketpreise für die Weltmeisterschaft. „Die FIFA tut sich damit auf Dauer keinen Gefallen. Die Neutralität wird ganz schlimm verletzt“, sagte der Grünen-Politiker bei der Auslosung in Washington vor einer Woche. Trump wurde mit dem FIFA-Friedenspreis ausgezeichnet.
Das Ziel der Weltmeisterschaft sei internationale Verständigung und nicht die Befriedigung der „seltsamen Sehnsüchte eines Präsidenten“, sagte Nuripour in der Sendung Bild Sport von Velt TV. Nouripour nannte die Show, die am 5. Dezember zu Ehren Trumps stattfand, „ekelhaft“.
Kritik an der Nähe der FIFA zu Trump
Als Reaktion auf die Kritik an ihrer Nähe zu Trump kündigte die FIFA kürzlich an, dass Gianni Infantino als Präsident „gute Beziehungen“ zu den Staatsoberhäuptern der Gastgeberländer haben müsse, um eine erfolgreiche Veranstaltung zu gewährleisten.
Nuripour bezeichnete die Ticketpreise für die Weltmeisterschaft als „absolut verrückt“. Die günstigsten Tickets im Nationalmannschafts-Fanblock für die drei Gruppenspiele im Sommer 2026 liegen bei 155 €, 190 € und 230 € pro Spiel.
Nuripour warnt die FIFA davor, das Pride-Spiel zurückzuziehen
Nouripour positionierte sich auch sehr klar zum sogenannten Pride Game, das am 26. Juni in Seattle zwischen Iran und Ägypten stattfinden soll. Zwei Teams aus muslimischen Ländern, in denen Homosexualität unterdrückt wird, stehen sich gegenüber. Beide Nationen reagierten verärgert auf die Ernennung. Der ägyptische Fußballverband protestierte mit einem Brief.
„Sie protestieren wie verrückt und wollen nicht mitmachen. Sie sind sich darüber im Klaren, dass dies das Stolzspiel auf der Weltbühne ist“, sagte der im Iran geborene Politiker über sein Geburtsland. Er warnte die FIFA davor, das Programm zu ändern oder zurückzuziehen. „Wenn die Mullahs es nicht ertragen können, ist das ihr Pech“, sagte Nuripour.
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Die demokratisch-liberale amerikanische Stadt Seattle feiert am letzten Juniwochenende 2026 die LGBTQ+-Community. Das englische Akronym LGBTQI+ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, queere und intersexuelle Menschen – und das Pluszeichen und das Sternchen sind Platzhalter für andere Identitäten und Geschlechter. (dpa/lam)
