Nach der Veröffentlichung Tausender Ermittlungsakten im Epstein-Fall veröffentlichte die US-Regierung eine Stellungnahme zu diesen Akten, die später gelöscht und ein Foto mit US-Präsident Donald Trump erneut hochgeladen wurde. Am späten Freitagnachmittag hat das US-Justizministerium nach starkem öffentlichen Druck Tausende von Dateien auf seine Website hochgeladen. Die Freilassung erfolgte am letzten Tag der dem Ministerium gesetzten Frist.
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Neben Fotos sind auch Dokumente zu finden. Allerdings wurden viele der Dateien anschließend gelöscht – darunter auch Trumps Foto. Dies stieß bei der US-Regierung auf Kritik.
Die Aufnahme sei „aus Vorsicht“ vorübergehend gelöscht worden, um zu prüfen, ob sie Opfer eines Sexualstraftäters zeige, teilte das Ministerium mit. Da es dafür aber keine Beweise gebe, sei sie unverändert und ungeschwärzte wiederveröffentlicht worden.
Das vorübergehend gelöschte Bild zeigt eine Schublade voller Fotos von Trump, wie er vor seiner Präsidentschaft mit Frauen in Bikinis posiert. Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Beteiligung der Republikaner an dem Skandal.
Es geht um Opferschutz
Das Ministerium entfernte zunächst kommentarlos ein Dutzend Dateien von der Seite. Erst am Sonntag gab der stellvertretende Generalstaatsanwalt Todd Blanch eine Erklärung ab. Es geht um den Schutz der Opfer.
Ihre ebenfalls in der Kritik stehende Chefin Pam Bondi äußerte sich nicht. Das Ministerium wurde auch für die unvollständige Veröffentlichung von Material und die Schwärzung vieler Dokumente kritisiert. Kongressabgeordnete wollen vollständige Offenlegung. Eine Stichprobe der dpa zeigt, dass die neue Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger enthält als die vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag.
Deshalb sind die Epstein-Akten so brisant
Der Fall Epstein ist seit langem ein öffentliches Anliegen. Im Laufe der Jahre leitete der New Yorker Millionär einen Missbrauchsring, der Dutzende junge Frauen und Minderjährige schikanierte. Epstein selbst soll im Laufe der Jahre minderjährige Mädchen in Orten wie New York und Florida missbraucht haben. Im Jahr 2019 starb Epstein im Alter von 66 Jahren im Gefängnis und drohte möglicherweise mit einer erneuten Verurteilung.
Der Fall wurde vor einigen Jahren vor Gericht verhandelt, doch Epsteins Opfer und Kritiker fanden das Ergebnis unbefriedigend. Damals bekannte sich der Milliardär in einzelnen Anklagepunkten schuldig. Der Fall wurde später wieder aufgerollt.
Der Finanzier verfügte über hervorragende Kontakte zur High Society, was zu zahlreichen Spekulationen über das Ausmaß der Masche führte. Die Frage, welche prominenten Persönlichkeiten an Epsteins Verschwörung beteiligt gewesen sein könnten, wurde oft gestellt. Vor einem Monat ordnete das Gesetz schließlich die Herausgabe der Akten an, wogegen sich Trump schon lange wehrt.
Clinton ist oft in den Akten zu sehen
Auf den bisher veröffentlichten Fotos sind einige der Prominenten zu sehen. Neben Rockstar Mick Jagger, dem 2009 verstorbenen King of Pop Michael Jackson und dem Schauspieler Kevin Spacey wurde auch der frühere Präsident Clinton relativ häufig fotografiert. Auf Fotos ist er oft zu sehen – zum Beispiel beim Schwimmen in einem Pool mit Epsteins langjähriger Vertrauter Ghislaine Maxwell. In anderen Aufnahmen ist der Demokrat ohne Verbindung zu ihm oder Epstein zu sehen.
Clinton-Sprecherin Angel Urena kritisierte die Veröffentlichung des Fotos durch das Weiße Haus als Ablenkungsmanöver. Auf X schrieb Urena, dass es zwei Gruppen von Menschen gibt. Die erste Gruppe wusste nichts und brach die Verbindung zu Epstein ab, bevor seine kriminellen Handlungen ans Licht kamen. Und dann gibt es noch eine andere Gruppe, die später ihre Beziehung zu ihm fortsetzte. „Wir gehören zur ersten Gruppe.“
Trump hat in den letzten Wochen wiederholt behauptet, Clinton sei auf Epsteins Privatinsel gewesen. Auch Susie Wiles, Trumps Stabschefin, lehnte die Präsentation ab.
Trump steht unter Druck
Trump steht wegen des Epstein-Skandals seit langem innenpolitisch unter Druck. Der US-Präsident unterzeichnete das Veröffentlichungsgesetz erst auf starken Druck des US-Kongresses. Trump forderte im Präsidentschaftswahlkampf die Herausgabe der Akten, machte dann aber nach seinem Amtsantritt einen Rückzieher.
Das Thema ist auch für Trump gefährlich, da er offenbart hat, dass die Unterstützung innerhalb seines eigenen Lagers der Republikanischen Partei und sogar innerhalb seiner „Make America Great Again“-Bewegung schwinden könnte. Unter Republikanern und der MAGA-Bewegung wurden Stimmen lauter, die eine Veröffentlichung der Akten forderten.
Aber auffällig: Am Tag der Veröffentlichung der Akten vermied Trump es, mit Reportern über das Thema zu sprechen. Bei einem Treffen zu Medikamentenpreisen im Weißen Haus warnte er Reporter eindringlich davor, Fragen nur zu diesem Thema zu stellen und andere nicht anzusprechen. Das ist ungewöhnlich – Trump öffnet normalerweise das Wort für Reporter und beantwortet Fragen zu allen möglichen Themen.
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