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Föderalismus: Edtustedler fordert: Gesundheitsagenda an die Bundesregierung, Bildung an die Staaten

    Föderalismus: Edtustedler fordert: Gesundheitsagenda an die Bundesregierung, Bildung an die Staaten

    Die Salzburger Landeshauptfrau Caroline Edtstedler (ÖVP) befürwortet die Übertragung der gesamten Gesundheitsagenda – einschließlich der Krankenhäuser – an den Bund. Dort könnten sie besser gesteuert und zentral geplant werden, sagte Edtstaedler am Samstag bei „Ö1“. Im Gegenzug können die Staaten die volle Verantwortung für den Bildungssektor übernehmen. Der Vorschlag stieß bei der SPÖ auf wenig Begeisterung; NEOS will Bildung nicht verfremden.

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    „Kompetenzverlagerung ist für mich keine Einbahnstraße“, sagte Edtstedler in der Sendung „Gast im Journal“. Gerade im Bildungsbereich gebe es ein sehr fragmentiertes Kompetenzniveau und „meiner Meinung nach wäre mehr Klarheit besser und die Bundesländer besser“, sagte Edtstedler.

    Andererseits können die Anschaffung teurer Testgeräte und die Planung von Wartezeiten besser zentral gesteuert und geplant werden. Gleichzeitig soll der Bund auch die gesamten Kosten des Gesundheitssektors tragen. Edtustedler kann den Forderungen der Kommunen nach einer Erhöhung der Grundsteuern nicht nachkommen. Es wäre für Eigentümer und Mieter belastender; Vielmehr geht es darum, Gemeinden durch Finanzausgleich zu unterstützen.

    Stelzer „Vollständig geöffnet“

    Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) zeigt sich offen für einen solchen Kompetenzaustausch. Stelzer sagte der Tageszeitung „Die Presse“ (Samstag): „Ich bin durchaus offen dafür. Wir können uns auch große Reformen vorstellen. Dann sollte aber auch klar sein, dass wir Wege brauchen, um die Aufgaben zu erfüllen.“

    Allerdings sieht er in den Reformverhandlungen zwischen Bund und Ländern „kein Licht am Ende des Tunnels“ und drängt auf mehr Tempo. Er macht die Bundesregierung verantwortlich. „Dieser Dreiklang, uns weniger Zugeständnisse zu machen, uns aber gleichzeitig nicht an den Einnahmen zu beteiligen und dann die Arbeiten zu genehmigen, passt nicht zusammen“, kritisierte Stelzer.

    „Zu unrealistisch“, findet Ludwig.

    Die Absage kam vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Beim Themenrat der SPÖ am Samstag sprach er sich dagegen aus, große Entscheidungen zu treffen, die „zu unrealistisch für die Umsetzung“ seien. Wien verfügt über ein sehr gutes Gesundheitssystem; In den nächsten Jahren sollen 3,3 Milliarden Euro in den Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur des Krankenhauses investiert werden.

    „Ich frage mich, welche Kommune das künftig übernehmen wird, wenn nicht Wien als Bundesland.“ Er befürwortete erneut seinen Vorschlag für Gesundheitssektoren, die über die Grenzen der Bundesländer hinausgehen könnten.

    Metal will einen „genaueren Blick“.

    Unterdessen reagierte Tirols Landeshauptmann Anton Mattel (ÖVP) mit Zurückhaltung auf die Avancen seines Salzburger Amts- und Parteikollegen. Man müsse sich zunächst einmal „genau mit den Möglichkeiten von Reformen in den Bereichen Bildung und Gesundheit befassen“, sagte Mattel der APA am Rande einer Partyveranstaltung in Alpbach. „Ohne die notwendigen Hintergrunddaten ist eine so schnelle Stellungnahme nicht möglich“, sagte das Staatsoberhaupt.

    Er verschließt sich nicht vor „großen Reformen“, sondern: „Man muss auf die jeweilige Situation schauen. Auch wir in Tirol müssen dafür sorgen, dass wir die kleinräumige Infrastruktur im Land erhalten können. Sei es in den Schulen oder in der medizinischen Versorgung.“ Beim Thema „Zentralisierung der Krankenversicherung“ sah er „keinen großen Vorteil für Tirol“.

    Auch Schumann und Wiederkehr entschleunigen

    Auch Gesundheitsministerin Corinna Schumann (SPÖ) bremste. Die Gespräche über die Reformpartnerschaft haben gerade erst begonnen. „Mir ist es wichtig, dass wir aus den Erfahrungen der überstürzt umgesetzten Sozialversicherungsreform und ihren negativen Auswirkungen lernen“, sagte Schumann in einer Stellungnahme auf Nachfrage. Reformen sind notwendig, müssen aber gemeinsam entwickelt und getragen werden. Oberstes Ziel ist immer die bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle.

    NEOS zeigte sich jedoch froh darüber, dass „der Wille zur Veränderung da ist“ und sprach sich für eine klare Kompetenzanpassung im Gesundheitsbereich aus, lehnte eine Kompetenzverlagerung auf die Länder im Bildungsbereich jedoch ab. Um die Qualität des österreichischen Bildungssystems zu verbessern, müssten Zuständigkeiten geklärt und Kompetenzverwirrungen aufgelöst werden, sagte Pink-Bildungsminister Christoph Wiederkehr in einer Stellungnahme. „Eine Bildungswende wäre ein Schritt in die falsche Richtung.“

    Seniorenverband und Grüne reagieren positiv

    Unterstützung erhielt Edtstaedler jedoch von ihrer Parteikollegin Ingrid Korosak. Der Präsident des Österreichischen Seniorenverbandes appellierte an die Bundesregierung, „vom Reden zur Tat überzugehen“. „Die Menschen erwarten ein allen Teilen zugehöriges Gesundheitssystem – weniger Zuständigkeitswirrwarr, mehr und gleiche Servicequalität in ganz Österreich und für alle Generationen.“

    Auch die Grünen reagierten positiv. Gesundheitssprecher Ralph Schalmeiner sah darin „ein klares Indiz dafür, dass das derzeitige kleinräumige Vorgehen der Länder kein Erfolgsmodell ist.“ Er fordert die Länder und den Bund auf, ehrliche Verhandlungen zu führen und diese zügig umzusetzen. Im Rahmen einer im Juni gestarteten Reformpartnerschaft wollen Bund, Länder und Kommunen innerhalb von 18 Monaten große Verwaltungsreformen auf den Weg bringen.

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