Christiane Schenderlin saß bei der DOSB-Hauptversammlung neben dem ehemaligen IOC-Präsidenten Thomas Bach. Foto: Helmut Fricke/dpa
Förderung wird neu geordnet: Welche Sportarten jetzt gekürzt werden
Spitzensportförderung in Deutschland soll neu strukturiert werden. Vor allem Sportarten mit geringen Medaillenchancen könnten künftig darunter leiden.
Landessportministerin Christiane Schenderlein wies darauf hin, dass mit dem geplanten Spitzensportförderungsgesetz Vereine mit geringen Chancen auf Medaillen bei großen internationalen Wettbewerben deutlich weniger Mittel erhalten als bisher.
CDU-Politiker: „Medaillen sind die Währung“
„Ein Kollege, Armin Schuster aus Sachsen (Innenminister), hat es immer so ausgedrückt: Es ist wie ein langes Netz. Und die Frage ist, ob wir wirklich alles mitnehmen können“, sagte der CDU-Politiker am Rande der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main.
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Letztlich gehe es um die Priorisierung, sagte der 44-Jährige. Denn Medaillengewinne seien „die Währung im Leistungssport“, erklärte Schenderlein, der das umstrittene Sportförderungsgesetz verteidigte.
Schenderlein: „Das Finanzierungssystem neu ordnen“
„Im Koalitionsvertrag haben wir uns große Ziele gesetzt – wir wollen das Paradigma in der Finanzierung des Spitzensports verändern. Das heißt: Wir wollen unser Finanzierungssystem grundlegend neu ordnen“, erklärte der Politiker.
Im Zentrum des geplanten Gesetzes steht eine Spitzensportagentur, in der die Bundesregierung den Einfluss des organisierten Sports deutlich einschränken will.
Der DOSB-Chef wendet sich an Schenderlein
Das Kuratorium der Agentur muss aus fünf Mitgliedern bestehen. Zwei davon werden aus dem Bundestag entsandt, einer aus dem Kanzleramt und einer aus den Reihen der Landessportminister. Der DOSB soll künftig nur noch ein Mitglied haben.
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Der Plan stieß beim Präsidenten des Dachverbandes, Thomas Weikert, auf Kritik. „Machen Sie es mit Sport, nicht ohne. Und stellen Sie sich bitte niemals dagegen. Wir sind die größte Bürgerbewegung des Landes: 29 Millionen Mitglieder in 86.000 Vereinen“, sagte Weikert. (dpa/lam)
