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Haushalt: Doskozil legte ein „Stabilitätspaket“ für das Burgenland vor

    Haushalt: Doskozil legte ein „Stabilitätspaket“ für das Burgenland vor

    Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Donnerstag ein „Stabilitätspaket“ vorgelegt, das die Finanzen des Landes bis 2028 sichern soll. Das Paket umfasst Haushaltsstabilisierungsgesetze, Schuldentilgung und die Aktivierung bisher gebundener Vermögenswerte für Sparmaßnahmen. Unter anderem sollen Kapitalanlagen und Wohnungsbaudarlehen verkauft werden.

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    Doskozil betonte, man wolle trotz der angespannten Finanzlage weiterhin dort investieren, wo es nötig sei – insbesondere in Krankenhäuser. Wo sinnvoll, sollten Einsparungen vorgenommen werden. Dass Ausgaben und Einnahmen ausgeglichen sein müssen, wird im Haushaltsstabilitätsgesetz festgelegt, das im Januar verabschiedet werden soll. Darin ist festgelegt, dass der Kreditsaldo im öffentlichen Haushalt bis Ende 2028 600 Millionen Euro nicht überschreiten darf.

    Durch Rückkaufangebote zum Verkauf von Wohnbaudarlehen und Kapitalanlagen sollen bereits errichtete Vermögenswerte erworben werden. Doskozil erwartet durch den Verkauf der Beteiligung des Athena-Fonds rund 50 Millionen Euro. 700 Millionen sollen aus Wohnbaukrediten kommen, wobei Rückkaufangebote zunächst an private Hausbauer und dann an Banken oder Versicherungen gehen. Von dem so freigegebenen Betrag fließen 400 Millionen in Krankenhäuser, 100 Millionen in die Infrastruktur und 50 Millionen in den Wiederaufbau und den Hochwasserschutz. 200 Millionen sollten zur Tilgung der Schulden verwendet werden.

    Ein Delta von 100 Millionen im Haushalt 2026

    Im Haushalt 2026 stehen Einlagen von 2,73 Milliarden Euro Abhebungen von 2,83 Milliarden gegenüber. Daraus ergibt sich ein Delta von 100 Millionen Euro, das durch einen strikten Haushaltsvollzug reduziert werden sollte. Durch die Aktivierung von Wohnungsbaukrediten sollen 200 Millionen Euro an bestehenden Krediten auf einmal zurückgezahlt werden. Dadurch sollen die Schulden bis Ende 2026 um rund 460 Millionen sinken. Der Schwerpunkt der Investitionen soll auf Krankenhäuser, kommunale Infrastruktur, soziale Dienste und Pflege liegen.

    Im Nachtragshaushalt 2025 sind insgesamt 172,5 Millionen Kredite zur haushaltspolitischen Neuverschuldung von 50 Millionen Euro hinzugekommen. Die Neuverschuldung beträgt also etwa 222,5 Millionen Euro und der Kreditsaldo am Jahresende beträgt 660 Millionen.

    Als Maß für die Ersparnis sollte die Steigerungsrate der Sozialleistungen gesenkt werden. Kommunen sollen für besondere Vorhaben gefördert werden, staatliche Fördermittel sollen jedoch nicht mehr verdoppelt werden. Doskozil kommentierte die Tatsache, dass dies ihre ohnehin angespannte finanzielle Situation verschärfen könnte, mit einem Appell an die Gemeinden, „Verantwortung für sich selbst zu übernehmen“. Wie das Land müssten sich auch die Kommunen damit auseinandersetzen, wie sie umstrukturieren und Geld sparen könnten, sagte der Landeshauptmann.

    Doskozil: Zeitpunkt für Stabilitätsabkommen mit Bundesregierung „komisch“

    Er erwarte, dass der Finanzausgleich die finanziellen Herausforderungen im Jahr 2028 lösen werde, und wenn er nicht zufrieden sei, wolle er den Verfassungsgerichtshof (VfGH) anrufen, heißt es in der Mitteilung. Im Vorfeld der Gespräche über einen Stabilitätspakt zwischen Bund und Ländern am Freitag kritisierte er den Zeitpunkt. „Ich finde es sehr lustig, jetzt über ein Stabilitätsabkommen zu entscheiden, wenn die Länder bereits über ihre Haushalte entschieden haben“, sagte Doskozil.

    Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) wird für das Burgenland dabei sein, wenn Doskozil seine Haushaltsrede vor einer Sondersitzung des Landtags hält und sich anschließend einem Misstrauensantrag der Opposition gegenübersieht. „Es könnte sogar sein, dass der Misstrauensantrag angenommen wird und ich dann mit einem BAST-Taxi (Burgenländisches Rufsammeltaxi, Anm.) nach Hause fahre“, scherzte er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seiner zehnten Kehlkopfoperation. Derzeit ist die Stimme noch beeinträchtigt, da das Tracheostoma noch nicht zusammengewachsen ist. Diesmal dauert es etwas länger, aber mittlerweile ist es zur Routine geworden.

    Kritik von FPÖ und ÖVP

    Die Aussage des Gouverneurs wird von der Opposition kritisiert. Die FPÖ betrachtete das „Stabilitätspaket“ als „Verkauf des Landes“, weil Wohnbauförderung und Investitionen „Silber“ seien. Auch Klubobmann Norbert Hofer beschwerte sich in einer Aussendung: „Der Landeshauptmann verweigert die Auskunft vor dem Rechnungshof, weil er seine Stimme schützen muss, erscheint aber noch am selben Tag zur SPÖ-Veranstaltung und gibt heute eine ausführliche Pressekonferenz. Das ist eine Beleidigung des Landtags.“ Neben dem Misstrauensantrag „wird derzeit auch die Frage einer Amtsenthebung des Ministers diskutiert“, sagte Landesparteivorsitzender Alexander Petschnig.

    Die ÖVP warnte in einer Aussendung, Doskozils Finanzstudie werde im Burgenland „in den finanziellen Ruin führen“. „Wer seine Finanzen im Griff hat, macht keine neuen Schulden und verkauft schon gar nicht langsam die letzten Vermögenswerte im Land“, sagte Landesparteichef Christoph Zarits. „Das Kartenhaus der Staatsfinanzen wird immer instabiler“, fuhr er fort.

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