Beim Stand von 3:1 im Judo-Bundesliga-Finale zwischen Leibnitz und Mühlviertel liegt Larissa Sickinger in ihrem Kampf mit Katharina Mikota bereits zwei Shidos (Strafen für geringfügige Verstöße) zurück. Noch ein Shido, und schon wären die Niederösterreicherinnen vor dem Endkampf zwischen Verena Hiden und der extra für das Final Four in Gmunden „gekauften“ Olympia-Fünften Lubyana Piovesana noch einmal nah dran gewesen. Doch in einem Golden Score erzielte der 21-Jährige den entscheidenden UCO-Score und bescherte den Steirern nach 1986 und 1992 den dritten Mannschaftsmeistertitel. „Die Freude ist brutal groß“, sagte Sickinger, der sich mit einem 4:2-Sieg über Flachga im Halbfinale den entscheidenden Punkt sicherte. „Für mich ist es der Wahnsinn. Ich hatte nur ein Ziel im Kopf: Ich möchte den Meistertitel für die Mannschaft gewinnen!“
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Und es hat funktioniert! Der letzte Kampf zwischen Hiden und Piovesana hatte nur kosmetische Bedeutung. „Als ich sah, dass ich gegen ‚Lulu‘ kämpfte, dachte ich: Oh mein Gott, wenn das ein entscheidender Kampf ist …“, sagte Hiden und fügte lachend hinzu: „Ich habe mich so für Larissa gefreut, dass ich keine Stimme mehr hatte. Und plötzlich sah ich meinen Namen auf dem Bildschirm aufblitzen: Ach ja, ich muss noch kämpfen!“ Hiden konnte den Kampf dann frei führen, der 22-jährige Uko konnte auch den Spielstand verwalten, am Ende sorgte Piovesna jedoch für den Endstand von 2:4. „Es war so ein toller Tag, ich war selten so nervös. Eine Matte, eine Fernsehübertragung und ganz Judo Austria schaute zu – alle haben um ihr Leben gekämpft. Dass das passiert ist, ist unglaublich.“
Trainer Eckerl: „Es wird ein paar Gläser geben“
Lisa Tretnjak, Katharina Tanzer und Maya Kochauf holten per Ippon die weiteren Punkte für das Leibnitz-Team, während Michela Holwert ihren Kampf um den Golden Score verlor. Nach dem ersten Platz in der Ligaphase holte sich Leibnitz nach insgesamt 12 ungeschlagenen Spielen verdient den Titel. „Ich bin unglaublich stolz auf mein Team, es ist riesig, diesen Titel nach 33 Jahren wieder nach Leibnitz zu holen. Es ist sensationell!“ Sagte Trainer Philip Eckerl, der augenzwinkernd ankündigte: „Es wird ein paar Gläser zum Feiern geben.“
Bei den Männern sind die Seriensieger Galaxy Judo Tigers der einzige Rekordmeister mit der Nummer zwölf. Im Finale trafen die Niederösterreicher auf Wales.
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