Millerntorstadion Nordtribüne mit Auswärtsbereich (links) – war gegen Dortmund ausverkauft. Foto: WITTERS
Minus-Rekord droht am Millerntor: Letzte Geheimchance für St. Pauli-Fans?
Der FC St. Pauli will mit aller Kraft das Ruder herumreißen. Nach drei Niederlagen in Folge streben die Kiezkickers nach der Länderspielpause einen Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim an und zählen dabei auch auf die Unterstützung ihrer Fans. Allerdings droht am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) ein Minus-Rekord im Stadion. Und es kann sogar positiv für braune und weiße Menschen und ihre Anhänger sein – und bieten unerwartete Möglichkeiten.
Das Millerntor ist immer voll, platzt regelmäßig aus allen Nähten und ist für den Verein längst zu klein geworden. Der Kiezklub kann für jedes Heimspiel Tausende mehr Tickets verkaufen, weil die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, unabhängig vom Namen des Gegners. Allerdings sind die vier Ränge nicht immer voll: Das liegt vor allem an den Gästefans.
St. Pauli gegen Hoffenheim: Minuswert für Auswärtsfans?
Das vierte Heimspiel dürfte in dieser Saison eine Negativbilanz aufweisen, die noch einige Zeit anhalten wird. Die TSG Hoffenheim spielt am Millerntor. In der vergangenen Saison waren die Kreichgauer mit Abstand der Verein mit den wenigsten Auswärtsspielern der Liga. Nur 850 Fans pro Spiel begleiteten ihre Mannschaft in ausländischen Stadien (zum Vergleich: St. Pauli hatte stolze 4.700). Bisher waren in dieser Saison 1.080 Auswärtsfans pro Spiel dabei. Vorletzter Platz in der Gästewertung hinter Wolfsburg (670).
Der Auswärtsblock der Nordtribüne, der normalerweise 2.667 Personen (davon 1.500 Stehplätze) fasst, ist aufgrund der erwarteten geringeren Nachfrage bereits zur Hälfte ausgebucht und ein begrenztes Kontingent von 1.300 Tickets wurde für die Konkurrenz bereitgestellt, wie St. Pauli auf MOPO-Anfrage mitteilte. Allerdings machte der Kiezklub am Donnerstag keine Angaben dazu, wie viele Tickets tatsächlich gekauft und wie viele Tickets zurückgegeben wurden. Die Zahl kann erheblich sein.
St. Pauli hat den Auswärtsblock des Stadions halbiert
Ob am Sonntag im Millerntor-Auswärtsbereich überhaupt die Tausendermarke erreicht wird, ist fraglich. Der späte Zeitplan um 17.30 Uhr. ist die denkbar schlechteste Zeit für einen Verein aus Süddeutschland und einer Stadt ohne Direktflugmöglichkeit. Anders als in Hamburg beginnen die Herbstferien in Baden-Württemberg nicht am darauffolgenden Montag, sondern eine Woche später.
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Nur 800 Hoffenheim-Fans begleiteten ihre Mannschaft im September zu Union Berlin – und das war ein Samstagsspiel mit Anstoß um 15.30 Uhr.
Tickets für den Auswärtsbereich können am Spieltag verkauft werden
Der Kiezklub erklärt MOPO, dass es am Spieltag möglicherweise eine Abendkasse für Besucher geben wird, an der bisher ungenutzte Tickets aus dem 13. Jahrhundert verkauft werden. Eigentlich Hoffenheim-Fans. Doch ihre Zahl dürfte in Hamburg und Umgebung begrenzt sein. Es könnte auch neutralen Fußballfans oder St. Pauli-Fans, die ohne Fanausrüstung ins Stadion kommen und sich möglichst neutral verhalten, eine seltene Chance geben, kurzfristig ein Heimspiel zu besuchen.
Ob es am Spieltag tatsächlich Gästelogen geben wird, wie viele Karten es gibt und zu welchen Konditionen diese verkauft werden, wird der Verein voraussichtlich spätestens bei der offiziellen Pressekonferenz zum Spiel am morgigen Freitag bekannt geben.
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Den bisher geringsten Besucherandrang am Millerntor gab es in dieser jungen Saison im dritten Heimspiel gegen Augsburg. Auch gegen die Mannschaft des ehemaligen Kiezkickers Elias Saad wurde der Auswärtsblock halbiert und die Anzahl der Tickets auf 1.300 begrenzt, doch der FCA verkündete Tage vor dem Spiel: Ausverkauft.
