Maria Mikolajova (links) und Viktoria Schultz konnten den HSV-Damensieg aus Zeitgründen nicht mehr sichern. Foto: WITTERS
Nur noch eine Minute! Die HSV-Frauen verbuchen ihren ersten Heimsieg der Saison
Ein Gegentor kurz vor Schluss kostete den HSV den ersten Heimsieg in der Bundesliga. Nach Jokers Führungstreffer durch Viktoria Schulz glich Ricke Tietz (89.) für Carl Zeiss Jena aus. Der HSV bleibt auf dem zwölften Platz und hat weiterhin vier Punkte Vorsprung auf die Thüringer, die den ersten Abstiegsplatz belegen.
Nach einer verhaltenen Anfangsphase entwickelte der HSV mehr Kraft in Richtung Tor und hielt die Thüringer fast eine Viertelstunde lang weitgehend in der eigenen Hälfte fest. Sophie Hillebrand (15.) verfehlt eine Flanke von Viktoria Schwalm und bringt den Ball gefährlich in den Jenaer Strafraum. Der Freistoß von Maria Mikolajova (18.) ging links am Tor vorbei. Schwalm (20., 23.) scheiterte dann bei seinem Debüt in der Startelf zweimal knapp. Ein Reflex der Jenaer Torhüterin Yasmin Yanning verhinderte schließlich den Erfolg von Nina Rakes Versuch (26.).
5.259 Zuschauer sahen eine torlose erste Halbzeit
Die Gäste reagierten mit einem Schuss von Isabella Jaron (29.), der jedoch deutlich über das Tor flog. Keine Gefahr für Larissa Heidner, die vor 5.259 Zuschauern ihr Volkspark-Debüt als HSV-Torhüterin feierte. In den Schlussminuten der ersten Halbzeit fand Jena den besseren Weg ins Spiel: Heidner geriet erstmals in Bedrängnis, als Melina Reuter (43.) aus der Distanz schoss, und als ihr Versuch, den Ball nach vorne zu schlagen, an Reuter (45.) scheiterte, konnte die Österreicherin ihren Fehler selbst wiedergutmachen.
0:0 zur Halbzeit, kein Vergleich zum DFB-Pokalspiel im November 2024, das Hamburg im Volksparkstadion mit 4:2 gewann. Kapitänin Pauline Machtens, die das 1:0 erzielte, sowie Annaline Böhler und Svea Stold standen ebenfalls in der Startelf des HSV für das Bundesliga-Spiel im Stadion.
Brancao schickt Lotta Vrede aufs Feld
HSV-Trainer Liez Brancao reagierte auf die Torflaute und ersetzte Hillebrand in der zweiten Halbzeit durch Lotta Vrede. Der 17-Jährige wurde gerade mit der Fritz-Walter-Silbermedaille des DFB als zweitbester U17-Spieler Deutschlands ausgezeichnet. Als es nach einer Stunde immer noch kein Tor gab, schickte Brancao auch noch Christine Meyer und Mia Büchele aufs Feld (für Mikolajova und Schwalm). Doch kurz darauf musste Heidner mit Jenas bester Chance gegen Elena Mühlemann den Rückstand des HSV verhindern (61.).
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Dann waren die Hamburger wieder an der Reihe: Janning parierte Melanie Brunthaler (68.) im Nachgang, Wredes Schuss (72.) ging daneben, der eingewechselte Meyer (74.) versuchte zu früh zum Abschluss. Davon ließen sich zwei Dutzend Jenaer Fans nicht abschrecken, die mit ihrem „Blau-Gelb-Weiß – Kampf für Carl Zeiss“-Banner kamen.
Die Doppelschicht sorgt für eine turbulente Schlussphase
Aber Brancao hatte noch einen Doppelwechsel in petto: Die Einwechslung von Jobina Lahr und Victoria Schulz (für Machtens und Böhler) bereitete die Bühne für eine turbulente letzte Viertelstunde. Lahr spielte einen Pass auf Meyer, der Yanning im Lauf besiegte, doch ihr Schuss wurde von Felicia Strasser geblockt. Der Ball blieb heiß, mit Schulz (78.) kam am Ende die zweite frische Power – die Jenaer Torhüterin konnte ihren Schuss nicht halten, warf sich dem Ball hinterher, fing ihn aber erst hinter der Linie. Beim 1:0 für den HSV schien der Zauber gebrochen. Meyer (87.) köpfte Bücheles Ecke dann an den Pfosten, was wohl die Entscheidung gewesen wäre.
Doch Jena hatte auch eine Wildcard: Rijke Tietz (89.), zu Beginn der zweiten Halbzeit auf dem Feld, lief frei im Strafraum der Hamburger und ließ Heidner mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance. Es blieb beim 1:1, wobei Jena in der fünfminütigen Nachspielzeit der völlig geschockten Hamburger Mannschaft sogar beinahe den Siegtreffer erzielte. Mit sechs Punkten aus sieben Spielen liegt der HSV auf dem zwölften Platz, Jena liegt mit zwei Punkten auf dem dreizehnten Platz und befindet sich auf dem ersten Abstiegsplatz.
