Fabio Vieira zeigt im Spiel gegen den Augsburger Alexis Claude Morris vollen Einsatz. Foto: IMAGO/Eibner
Oft nur Follower: Warum bringt der HSV Vieiras Qualitäten nicht auf den Platz?
Mit Fabio Vieira hat der HSV ab diesem Sommer einen großen Fußballkünstler in seinen Reihen. Der 25-Jährige absolvierte bereits über 100 Erstligaspiele in Portugal (FC Porto) und England (Arsenal London) und spielte in der Champions League und Europa League. Arsenal zahlte für seinen Wechsel von Portugal nach England vor drei Jahren eine Ablösesumme von 35 Millionen Euro. Doch warum ist es dem HSV bisher nicht gelungen, seine Qualitäten auf den Platz zu übertragen?
Vieira bestritt in dieser Saison bislang sieben Pflichtspiele für den HSV. Seine Bilanz: Der Portugiese bereitete beim 1:0-Sieg im DFB-Pokal in Heidenheim und beim 2:1-Heimsieg gegen Heidenheim in der Liga jeweils ein Tor vor. Allerdings wurde er beim 0:0 in Berlin und beim 1:4 in Köln vorzeitig vom Platz gestellt.
Der HSV hat noch nicht die richtige Rolle für Vieira gefunden
Mit diesem Ergebnis ist niemand zufrieden. Weil Vieira so viel mehr zu bieten hat. „Er kann definitiv den Unterschied machen“, betonte Trainer Merlin Polzin kürzlich. Auf dem Übungsplatz ist dies häufig zu beobachten – bei Pflichtspielen jedoch nur in sehr begrenztem Maße. Das liegt unter anderem daran, dass der HSV die genaue Rolle des Offensivspielers in der Mannschaft noch nicht gefunden hat. Er spielte vier Spiele im zentralen Mittelfeld und kam zweimal auf der rechten Seite zum Einsatz.
Ein weiteres Problem: Um die Qualitäten von Vieira wirklich auszunutzen, braucht der HSV den Ball und muss mehr in das Angriffsspiel investieren. Bei einer sehr defensiven Spielweise, wie zuletzt bei der 0:1-Niederlage in Augsburg, geht das Spiel oft an Vieira vorbei. Bei Augsburg hatte der 25-Jährige in 72 Minuten lediglich 31 Ballkontakte. Er hatte nur einen Torschuss und bereitete drei weitere Schüsse vor.
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Es war nicht wirklich gefährlich. Um das zu ändern, muss der HSV Vieira seine Stärken noch stärker ausspielen. Sie dienen in erster Linie dazu, mit dem Ball zu spielen, nicht dagegen. Er kann dort den Unterschied machen. Wenn dies nicht gewollt ist, werden ihm weiterhin sehr schwere Zeiten bevorstehen. Ob er danach noch einen Platz in der Startelf braucht, ist fraglich. Allerdings wäre das auch bittersüß – denn eigentlich dürfte seine Qualität beim HSV deutlich sichtbarer sein als bisher.
