Leipzigs Franz Semper (Mitte) war von der Abwehr des HSV Hamburg kaum zu stoppen. Foto: imago/Beautiful sports
Pleite beim Tabellenletzten! Der HSV Hamburg verzweifelte in Leipzig an sich
Auswärts haben die Hamburger Handballer einfach kein Glück. Seit dem Überraschungssieg bei den Füchsen Berlin im Oktober (39:38) kassierte der HSVH drei Auswärtsniederlagen, alle knapp, alle mit etwas Pech – und diese Serie setzte sich am Mittwochabend beim bisher sieglosen Tabellenletzten SC DHfK Leipzig fort. Trotz einer frühen Roten Karte gegen Leipzigs Kapitän Lucas Binder fand der HSV Hamburg keinen Zugriff, leistete sich zu viele Fehler, war in der Abwehr zu anfällig – und musste sich schließlich erneut knapp mit 27:29 (13:15) geschlagen geben.
„Wir wussten, dass Leipzig ganz heiß darauf ist, hier zum ersten Mal zu Hause zu gewinnen“, ärgerte sich Moritz Sauter nach dem Schlusspfiff bei Dyn und stellte klar: „Aber auch dabei haben wir mitgeholfen – und so kann man hier in Leipzig einfach nicht gewinnen.“
HSV Hamburg: Leipzigs Lucas Binder erhält eine frühe Rote Karte
Die 3.810 Zuschauer in der Quarterback Immobilien Arena hätten schon nach drei Minuten ahnen können, dass sie den Schlüsselmoment dieser Partie bereits gesehen hatten. Der gerade genesene Leipzig-Kapitän Lucas Binder brachte den Hamburger Rechtsaußen Frederik Bo Andersen im Kreis zu Fall und sah laut Videobeweis – allen Protesten der Gastgeber zum Trotz – eine umstrittene Rote Karte.
Doch wer glaubte, dass der Abgang seines Kapitäns die Leipziger Mannschaft verärgern würde, wurde eines Besseren belehrt. Stattdessen trat der Tabellenletzte der Bundesliga (ohne Sieg in den ersten 15 Spielen) mit einer souveränen Jetzt-mehr-jetzt-Mentalität auf und kam mit drei, später sogar vier Toren schnell nach vorne (12:8/20.). Und HSVH? Trainer Thorsten Jansen rannte unzufrieden an der Seitenlinie auf und ab und auch seine frühe Unterbrechung nach nur neun Minuten funktionierte nicht. Die Tatsache, dass Nikolaj Jorgensen den Ball kurz vor der Halbzeitpause am leeren Tor vorbeischleuderte, zeigte, wie wenig sich die Gäste heute Abend zusammengefunden hatten.
Franz Semper zeigt gegen den HSVH eine starke Leistung
Ganz anders ist es bei den Sachsen. Vor allem Nationalspieler Franz Semper aus dem Rückraum (acht Tore, fünf Assists) bereitete den Hamburgern immer wieder Probleme. „Wir konnten ihn einfach nicht erreichen“, kommentierte Niklas Weller die starke Leistung von Semper. „Außerdem gab es ein paar technische Pannen, die uns hinten das Leben unnötig schwer gemacht haben.“
Da der HSVH auch in der Offensive Fehler machte, viele leichte Würfe verfehlte und nur in Wellen erfolgreich war (und schließlich fünf, sechs oder sogar sieben Minuten ohne Tor blieb), geriet er ständig in Rückstand und schaffte es, den 18. Tabellenplatz zu belegen. widersetzen Sie sich nicht. Eine Viertelstunde vor Schluss fiel beim Stand von 24:18 bereits die Vorentscheidung – denn die Hamburger schafften es zwar noch einmal, den Punktestand zu verkürzen, doch Leipzigs Guard Thomas Murkva verhinderte mit seinen insgesamt 14 Paraden mehr.
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„Am Ende hatten wir noch einen Schuss, aber wir haben zu viel weggeworfen. Deshalb holen wir hier keine zwei Punkte“, analysierte Souter nüchtern. Leichter wird es wieder nicht, auswärts zu punkten: Nach dem Heimspiel gegen Minden (Sonntag, 18 Uhr, Sporthalle Hamburg) geht es nächste Woche nach Mannheim, um den starken Tabellennachbarn Rhein-Neckar Löwen in Mannheim zu besuchen.
Tore HSVH: Jorgensen (8/2), Andersen (7/2), Sauter (5), Mortensen (4/2), Lassen (1), Maggaard (1), Weller (1)
