Christoph Baumgartner (Doppelpack) hat dem HSV mit dem Foul an Nicolas Capaldo nicht nur wehgetan. Foto: WITTERS
„Richtig toller Fußball“: Der nächste Bundesliga-Star vom HSV verblüfft
Erst vor zwei Wochen schwärmte ein gegnerischer Spieler von der Spielweise der Hamburger. „Sie hatten einen sehr klaren Plan mit einer kompakten Hauptlinie“, war Dani da Costa, nachdem seine Mainzer Mannschaft im Volkspark mit 0:4 verloren hatte beeindruckt. Der Verteidiger warnte sogar, dass das Spiel gegen den HSV für „viele Mannschaften“ eine unangenehme Erfahrung werden könne. Ob Christoph Baumgartner Costas Worte berücksichtigte, ist nicht bekannt. Auch der Matchwinner aus Leipzig zeigte sich am Samstag von der Leistung der Mannschaft von Merlin Polzin begeistert. Und das, obwohl RB dank ihm knapp mit 2:1 gewann.
„Der HSV hat es wirklich gut gemacht, wirklich gute Noten“, gab Christoph Baumgartner am DAZN-Mikrofon zu. Und der Österreicher, der seine Leipziger kurz vor der Halbzeitpause (45.) und kurz nach der Pause (50.) in Führung brachte, fügte hinzu: „Sie sind zwar keine klassischen Neulinge, aber sie spielen wirklich großartigen Fußball. Es ist unangenehm, ihnen zu begegnen, weil sie sehr aktiv sind.“ Bei der Laufleistung lag der HSV nach 90 Minuten knapp vor den ebenfalls übergangsstarken Sachsen (120,4 zu 119,2 Kilometer nach Opta-Angaben).
Matchwinner Baumgartner fand HSV „unangenehm“
Und auch in anderen wichtigen Statistiken lag der HSV vorne: Laut offiziellen Bundesliga-Daten bei xGoals (1,38 zu 1,28), Schüssen (14 zu elf), Eckbällen (fünf zu drei), gespielten Pässen (520 zu 456) und gewonnenen Duellen (97 zu 87). Yusuf Poulsen und Miro Muhaim stimmten nach der unglücklichen Niederlage zu. „Wir fühlten uns wie die viel bessere Mannschaft“, sagte der Schweizer. Und der Däne, der den RB-Fußball bestens kennt, war sich sogar sicher: „Generell waren wir das ganze Spiel über die bessere Mannschaft.“
Ole Werner beteiligt sich nicht an der Diskussion, welches Ergebnis verdienter sein könnte. Auch der Leipziger Trainer zollte dem Gegner Respekt und blickte auf die Phase nach der 2:1-Führung seiner Mannschaft: „Danach waren wir zu passiv und konnten uns nicht wirklich vom Ball befreien und für Entlastung sorgen – gegen den HSV, der es erwartungsgemäß vor allem mit dem Ball sehr gut gemacht hat.“ Die Gäste würden RB mit dem dritten Tor nicht das Spiel entscheiden lassen, sagte Werner.
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Bei allem Lob für den HSV konnte sich Doppelpacker Baumgartner eine kleine Bemerkung in Richtung seines ehemaligen Teamkollegen Poulsen nicht verkneifen. „Ein richtig guter Kerl“, sagte der 26-Jährige im ZDF über den Ersatzkapitän des HSV, der in der Red Bull Arena gefeiert wurde. „Ich freue mich für ihn, dass er einen so schönen Abschied bekommen hat“, sagte Baumgartner am Rande. Und andererseits: „Ich bin auch froh, dass er leider mit null Punkten für sich nach Hause gehen muss.“ Denn „großartiger Fußball“ führt nicht zwangsläufig zu etwas Zählbarem.
