Tatsächlich könnte die Stimmung im französischen Biathlon-Damenteam kaum besser sein: Zwei Einzel-Weltcups gingen in der vergangenen Saison an Lou Jeanmonot, auch der Staffel-Weltcup und die Landesmeisterschaft gingen an Französinnen. Und am Wochenende in Östersund ging die Staffel erneut an das französische Starensemble. Doch die Stimmung im Team erreicht ihren Tiefpunkt und es kommt zu wilden Auseinandersetzungen in der Gruppe.
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Das sieht man heute auch in großer Abwesenheit beim ersten Einzelrennen der Saison (15:30 Uhr, ORF 1 live). Julia Simon, im vergangenen Jahr Weltcup-Gesamtdritte, wurde vom französischen Skiverband für sechs Monate gesperrt (davon fünf Monate suspendiert) und verpasste damit den Start im Hohen Norden. Grund ist die rechtskräftige Verurteilung wegen Kreditkartenbetrugs gegen den Physiotherapeuten und Teamkollegen Justin Bresaz-Bouchette.
Simon soll 2022 die Kreditkarte von Bresaz-Bouchet gestohlen und Waren im Wert von mehr als tausend Euro bestellt haben. Nachdem Simon die Vorwürfe stets bestritten hatte, kam es im Oktober dieses Jahres zum Prozess, in dem der 29-Jährige gestand. „Ich kann mich nicht erinnern, diese Taten begangen zu haben. Es gab keine finanziellen Motive“, sagte Simon dem Gericht. Sie sagte auch, sie habe einen Blackout gehabt und arbeite mit einem Therapeuten zusammen. Sie wurde zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt.
Am kommenden Wochenende in Hochfilzen kehrt Simon in den Weltcup-Zirkus zurück, doch die Skandalakte im französischen Team ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Akteure eines weiteren brisanten Falles sind Jeanne Richard, Zukunftshoffnung Ocean Michelon und erneut Bresaz-Buchette. Richard soll die Waffe seines Teamkollegen Miquelon manipuliert haben und sei von Bresaz-Bochet auf frischer Tat ertappt worden, berichtet „Decodesport“. Dies wurde nie offiziell bestätigt, aber Richard verpasste aus unbekannten Gründen den Beginn des Sommertrainings. In der Staffel am Samstag kämpften Richard, Michelon und Bressaz-Buchette gemeinsam um den Sieg, doch die Stimmung des starken französischen Teams sei äußerst angespannt.
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