...
Skip to content

Welche Koalition wird es sein?: Beste Quoten für den niederländischen Überraschungssieger

    Welche Koalition wird es sein?: Beste Quoten für den niederländischen Überraschungssieger

    Er war einst Staatsmeister auf der 400-Meter-Distanz – er weiß also alles über Vorbereitung, Geschwindigkeit, Timing und Ausdauer. Jetzt kann er die politische Führung der Niederlande übernehmen: Rob Jetton ist seit vorgestern in den Schlagzeilen. Der 38-Jährige und seine linksliberale Partei Democrats 66 (D66) wollen Aufbruchstimmung vermitteln. Die Chancen dafür stehen in einer von ihm geführten Regierung gut.

    Hinterlassen Sie eine Anzeige

    Im politischen Beruf seit 2008

    Der Verwaltungswissenschaftler hat schon in jungen Jahren kontinuierlich an seiner politischen Karriere gearbeitet: Von 2008 bis 2009 war er Vorsitzender des „Jong Democratsen“, nach zehn Jahren und einigen Stationen Fraktionsvorsitzender der D66-Fraktion. Das Wahlergebnis war nicht ohne Überraschungen – aber das von Jetton war das größte. Die Chancen stehen sehr gut, dass er eine zukünftige niederländische Regierung anführen wird – nicht zuletzt, weil keine große Partei eine Koalition mit dem nun punktgleichen Rechtsaußen Geert Wilders bilden will.

    Jetten will den Schwung nutzen und drückt aufs Tempo: „Es muss schnell eine stabile Regierung gebildet werden“, sagte der Sozialliberale, dessen Partei D66 mit ihm voraussichtlich 26 der 150 Sitze im Parlament in Den Haag gewinnen wird. Das ist das historisch beste Ergebnis der 1966 gegründeten Fraktion – bei der letzten Parlamentswahl 2023 hatte sie gerade einmal neun Sitze.

    Möglicherweise haben zwei erfolgreiche TV-Auftritte des 38-Jährigen geholfen: Erstens war Jeton der vierte Kandidat in der ersten großen RTL-Fernsehdebatte. Er stand auch im Finale der Quizshow „Der klügste Mann der Welt“ – auch Politik steht heute auf dem Tisch. Es gelang ihm, Jettons (Spötter änderten seinen Vornamen in „Roboter“) Image eines Musterstudenten abzulegen und die Wähler mit beredten und zugänglichen Debattenbeiträgen für sich zu gewinnen. Im Wahlkampf riefen Parteianhänger „Het Kan Vel“ („Es ist möglich“).

    Bildung, Wohnen und Klima statt Kulturkriege

    Jetten warb im Wahlkampf für eine stärkere EU-Integration, weniger niederländische Vetos in Brüssel und ein proeuropäisches Regierungsbündnis mit Investitionen in Bildung, Wohnraum und Klimaschutz. Dass er punkten konnte und gleichauf mit Wilders und seiner Anti-Islam-Partei, die sich auf das Thema Kulturkrieg konzentrierte, abschloss, war eine Überraschung.

    Wegen seiner Homosexualität – er ist mit dem Feldhockeyspieler Nicholas Keenan verlobt – wurde Jetten von der armen, anonymen Menge im Internet brutal angegriffen. Vor einigen Jahren veröffentlichte der D66-Chef gegen ihn gerichtete Hasskommentare, die einen Einblick in die Abgründe gaben. Er selbst sucht gerne „positive Kräfte aus der Mitte“ für sein Kabinett. Jetzt muss er liefern.

    Hinterlassen Sie eine Anzeige

    Source link

    SEE ALSO  Nach einem Waffenstillstand: Macron: 26 Länder sagen