Werder-Geschäftsführer Klaus Philbrey konnte auf der Hauptversammlung keine guten Zahlen bekannt geben. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Werder verkündet riesigen Millionenverlust – Aufsichtsratswahl sorgt für Furore
Sportlich läuft es derzeit gut für Werder Bremen, wirtschaftlich präsentiert der Verein seinen Mitgliedern jedoch keine guten Nachrichten. Es gibt auch Lärm wegen Wahlen.
Werder Bremen hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem Verlust von 7,4 Millionen Euro abgeschlossen. Dies gab Geschäftsführer Klaus Philbrey den anwesenden Mitgliedern in der Sonntagsversammlung offiziell bekannt. Bereits im Oktober war bekannt geworden, dass der Verein keine Erfolgszahlen vorlegen wird. Im vergangenen Jahr erzielten die Grün-Weißen dank einer regionalen Investorenvereinigung einen Gewinn von 2,2 Millionen Euro.
Geschäftsführer Philbrey spricht über kalkuliertes Risiko
„Angesichts des wirtschaftlichen Ergebnisses, das wir im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielt haben, können wir im Vergleich zur sportlichen Entwicklung nicht zufrieden sein. Wir sind dieses Risiko jedoch bewusst und transparent auf Basis einer gemeinsamen Entscheidung eingegangen“, sagte Philbrey laut Vereinsmitteilung. Allerdings habe die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre Werder die Freiheit gegeben, „zu bestimmten Zeitpunkten kalkulierte wirtschaftliche Risiken einzugehen, um die Wahrscheinlichkeit sportlicher Erfolge zu erhöhen“.
Der Konzernumsatz sank gegenüber dem Vorjahr leicht von 145,6 auf 142,7 Millionen Euro. Die fehlenden Transfereinnahmen durch verkaufte Spieler sind einer der Gründe für die sich verschlechternde Bilanz. Der Verein steigerte seine Umsätze in Bereichen wie Medienverwertungsrechten und Sponsoring. Auch im Bereich Frauenfußball verzeichneten die Hanseaten steigende Umsätze.
Aufsichtsrat: Fanclubs kritisieren Wahlkommission
Sportlich läuft es gut für den HSV-Konkurrenten, der aktuell Tabellenachter der Bundesliga ist. Allerdings gab es auch kontroverse Themen auf der Hauptversammlung: zum Beispiel die Wahl des Aufsichtsrats. Bereits vor der Versammlung äußerten mehrere Fanclubs gemeinsam ihre Kritik an der Wahlkommission hinsichtlich der mangelnden Transparenz bei der Auswahl der Kandidaten; Zwei Mitglieder seien bereits vor der Wahl ausgeschlossen worden, zitierte das Portal „Deichstube“ aus einem Brief der Fanclubs.
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Manfred Jacobi, Vorsitzender des Ehrengremiums, erklärte in der Sitzung, dass jeder der Kandidaten, auch die Amtsinhaber, sich in einem einstündigen Interview vorstellen müsse. „Wir haben dann eine Rangliste erstellt, jedes Gremiumsmitglied für sich“, erklärte er laut Deichstube. Ein Personalberater ist ebenfalls enthalten. „Letztendlich stimmten alle Ergebnisse zu 100 Prozent überein, so leid es mir für die Kandidaten tut, die nicht auf dem Stimmzettel standen.“ (dpa/fwe)
